Hamburg . Am 1. November startet das Winternotprogramm mit 760 Übernachtungsplätzen für Obdachlose. Standards der Unterbringung wurden erhöht.

Die Stadt Hamburg startet auch in diesem Jahr wieder ein Winternotprogramm für Obdachlose. Vom 1. November an stehen an zwei Standorten 760 Übernachtungsplätze zur Verfügung, teilte die Sozialbehörde am Freitag mit. Neben dem bekannten Standort Schaarsteinweg 14 in der Innenstadt mit 360 Plätzen ist der Standort Friesenstraße 22 im Stadtteil Hammerbrook mit 400 Plätzen hinzugekommen.

Bei Bedarf könne die Platzzahl an beiden Standorten aufgestockt werden. „Die Standards der Unterbringung und Versorgung sind gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöht worden. Unter anderem wird erstmals eine Gepäckaufbewahrung mit verschließbaren Schränken ermöglicht“, hieß es. Anders als in vielen anderen deutschen Großstädten sei das Hamburger Winternotprogramm an allen Tagen ab 17.00 Uhr geöffnet. Der Aufenthalt ist bis 9.30 Uhr des darauffolgenden Tages (anstatt zuvor 9 Uhr) möglich.

Zusätzliche Plätze in Wohncontainern bei Kirchengemeinden

Grundsätzlich stehe das Winternotprogramm allen Schutz suchenden obdachlosen Menschen offen, wenn sie keine Selbsthilfemöglichkeiten haben. Menschen mit einem festen Wohnsitz an einem anderen Ort werden von Sozialarbeitern unterstützt, dorthin zurückzukehren. In Notfällen stehe aber allen Personen eine Wärmestube in der Hinrichsenstraße 4 zur Verfügung. Hinzu kommen zusätzliche 113 Plätze in Wohncontainern bei Kirchengemeinden und weiteren Einrichtungen.

Die Sozial- und Perspektivberatung werde auch in der kommenden Winterperiode fortgesetzt. Insgesamt 278 Menschen wurden aus dem jüngsten Winternotprogramm in das soziale Hilfesystem integriert – so viele Menschen wie nie zuvor. „Wir wollen den Menschen Auswege aus der Obdachlosigkeit zeigen und sie dabei begleiten, das Leben auf der Platte hinter sich zu lassen. Damit waren wir im letzten Winter besonders erfolgreich und wollen dies auch in den kommenden Monaten wieder sein“, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD).