Hamburg. Nach dem verheerenden Brand im Februar 2016 darf im Erdgeschoss nun wieder zu den Beats elektronischer Musik getanzt werden.

"Pudel aus der Asche", so stand es schon vor Monaten auf einem rosafarbenen Pappschild, das mit Klebeband an dem hohen Metallzaun vor dem Haus am St. Pauli Fischmarkt 27 angebracht worden war. Jetzt geht dieser Wunsch für die Anhänger des alternativen Szenetreffs am Hafen endlich in Erfüllung: Anderthalb Jahre nach dem verheerenden Brand im Februar 2016, bei dem weite Teile des Gebäudes zerstört wurden, öffnet der Golden Pudel Club wieder seine Türen.

Ein erster Hinweis zu Eröffnung der sogenannten "Pudel Tränke" tauchte am Montag auf der Internetseite des Golden Pudel Clubs auf. "Ja, es geht wieder los", bestätigte auch Mitbetreiber Schorsch Kamerun am Montag dem Abendblatt. Weitere Presseanfragen wolle man derzeit aber nicht beantworten. Nach dem Rummel der vergangenen Monate hofft man nun wohl wieder auf etwas Normalität.

Ab Donnerstag wird wieder getanzt

Die erste Party ist bereits für kommenden Donnerstag geplant. Während der Wiederaufbau des Obergeschosses noch lange nicht abgeschlossen ist, sind die Räume im Erdgeschoss, die vor allem durch Löschwasser beschädigt wurden, nach monatelange Arbeiten wieder hergestellt, so dass dort nun wieder zu den Beats elektronischer Musik getanzt werden kann. "Wer Bock hat, kommt vorbei", heißt es aus dem Betreiberkollektiv. Beginn ist demnach um 20 Uhr.

In den kommenden Wochen sind dann bereits zahlreiche Veranstaltungen mit verschiedenen DJs geplant. Ein genaues Programm finden Interessierte auf der Internetseite des Golden Pudel Clubs. Die altbekannten Mottos wie "Die Kotze hat meine Jacke verklebt" oder "Die Welt zu Gast beim Feudeln" bleiben natürlich erhalten.

Stadt und Bezirk unterstützten den Wiederaufbau

Der Hamburger Club, der als "Zentrum musikalischer Entwicklungen und Subkulturen" international bekannt ist, war bei einem Brand im Februar 2016 stark zerstört worden. Die Polizei ermittelte daraufhin wegen vorsätzlicher Brandstiftung, konnte jedoch keinen Tatverdächtigen fassen.

Nach dem Brand war lange unklar, ob der Golden Pudel Club überhaupt wieder eröffnen kann. Wegen eines Streits zwischen den Eigentümern verzögerte sich die Reparatur immer wieder. Im Juli 2016 kündigte die gemeinnützige Mara & Holger Cassens Stiftung an, die Anteile von Miteigentümer Wolf Richter zu übernehmen, um damit eine drohende Zwangsversteigerung zu verhindern und die Zukunft des Gebäudes zu sichern.

Um die umfangreichen Sanierungs- und Wiederaufbauarbeiten zu finanzieren, unterstütze die Stadt Hamburg den Club mit 200.000 Euro. Der Bezirk Altona beteiligte sich mit 100.000 Euro an der Sanierung. Zudem sammelten die Pudel-Aktivisten unter dem Motto "Pump up the Pudel" weitere Spenden.

Nach der Fertigstellung des Clubs im Erdgeschoss, soll voraussichtlich noch in diesem Jahr mit dem Aufbau des Obergeschosses begonnen werden. Dort soll auch das Park-Fiction-Archiv wieder untergebracht werden. Des Weiteren sind dort Veranstaltungen wie Lesungen oder kleinere Konzerte geplant.