Hamburg. In der Bürgerschaft wird an einer Gesetzesänderung gearbeitet. Darum will der Chef des Bezirks Mitte Schlagermove & Co. verbannen.

Großereignisse wie den Schlagermove könnte es in ihrer bisherigen Form bald nicht mehr geben: Der Bezirk Mitte will strengere Auflagen erlassen und einige Großveranstaltungen möglicherweise aus der Innenstadt verbannen. „Es gibt noch sechs andere schöne Bezirke, in denen Großveranstaltungen stattdessen stattfinden könnten“, sagt Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) dem Abendblatt.

Grund für die Pläne sind massive Beschwerden von Anwohnern sowie hohe Kosten, etwa für Reinigung. Im Bezirk Mitte finden bislang unter anderem der Schlagermove, die Harley Days, der Hafengeburtstag und der Triathlon statt. Nach Abendblatt-Informationen wird in der Bürgerschaft nun an einer Gesetzesänderung gearbeitet, nach der die Bezirke eigenständig über die Zulassung der Großereignisse entscheiden können. Die Neuregelung könnte ab 2018 gelten. Bislang kann der Bezirk Mitte etwa nur Auflagen für die Nutzung der Gehwege verhängen.

Strengere Auflagen

Bezirkschef Droßmann unterstützt die Pläne und will künftig strengere Auflagen, etwa zur Sauberkeit und Lautstärke der Großereignisse, erlassen. „Als Bezirk müssen auch wir den Interessen der Anwohner Rechnung tragen. Das kann bedeuten, dass Veranstaltungen nicht mehr in Mitte genehmigt werden – oder eine laufende Veranstaltung bei gravierenden Verstößen beendet wird“, so Droßmann.

Er sieht die City
überfordert:
Falko Droßmann,
Bezirksamtsleiter
in Mitte
Er sieht die City überfordert: Falko Droßmann, Bezirksamtsleiter in Mitte © HA | Klaus Bodig

Nach Abendblatt-Informationen könnte der Bezirk dem Schlagermove bereits in diesem Jahr eine Teilerlaubnis verweigern. „Schlagermove und Triathlon fallen wieder auf einen Tag, das ist ein großes Problem“, sagt Michael Osterburg, Fraktionschef der Grünen in Mitte. Der Tourismusverband Hamburg plädiert ebenfalls dafür, die Besucherströme der Großveranstaltungen besser auf das Stadtgebiet zu verteilen.