Hamburg. Im Öjendorfer Park sollen Wohnungen entstehen, 250 davon sind zunächst für Flüchtlinge gedacht. Der BUND hat Widerspruch eingelegt.

Am Freitag haben der BUND und einige Anwohner die Baustelle im Öjendorfer Park östlich der Straße Haferblöcken besetzt. Dort sollen 550 Wohneinheiten entstehen, davon 250 als Flüchtlingsunterkunft. Es sei ein Landschaftsschutzgebiet und ein öffentlicher Park für die Naherholung, betonten die Besetzer. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, der BUND hat Widerspruch eingelegt.

„Die Genehmigung hat aufschiebende Bedingungen, die nicht erfüllt sind und trotzdem hat die Stadt hier schon mit einem Knick-Durchbruch und Fällarbeiten sowie massivem Bodenaushub Fakten geschaffen, was wir für rechtswidrig halten“, sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Erst vor ein paar Tagen sei die Baugenehmigung beschlossen worden. „Die Grundlage für das Bauprojekt liegt auf dem Paragrafen 246 des Baugesetzbuches und wurde genehmigt“, sagte Sorina Weiland, Sprecherin im Bezirksamt Mitte. Das Gesetz soll den Bau von Flüchtlingsunterkünften vorantreiben und vereinfachen.

Anwohner fürchten um Grünfläche

Doch auch viele Anwohner sind besorgt und haben sich an der Besetzung der Baustelle am Freitagvormittag beteiligt, um ihre klare Ablehnung zu demonstrieren. „Hier haben sich zig neue Tierarten angesiedelt, und es können sich nun einmal nicht alle einen Zoobesuch leisten. Wieso soll uns nun noch die letzte Grünfläche hier genommen werden?“, sagte ein Anwohner aus Jenfeld. Von der Grünfläche im Öjendorfer Park ist aktuell kaum noch etwas zu sehen, die Bagger haben bereits ganze Arbeit geleistet. „Es ist das einzige noch fußläufig erreichbare Gebiet für uns. Für die grüne Lunge ist es einfach maßgeblich“, so ein Anwohner.

Der BUND möchte nun auf allen mög­lichen Ebenen Druck machen, um zu einer Lösung im Sinne der Natur und der Bürger zu kommen. „Wir verlangen, dass alle Fakten und alle Gutachten auf dem Tisch liegen. Es ist ein massiver Eingriff in die Landschaft“, sagt Braasch. Die Umweltaktivisten vom BUND hätten sich zusätzlich mit einem Schreiben an die Bezirkspolitiker gewendet, um sich eine weitere Einschätzung zur Baugenehmigung einzuholen.

Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen prüft zurzeit den Widerspruch. „Es ist eine rechtliche Kritik, die wir momentan intern überprüfen“, sagt Constanze von Szombathely, Sprecherin der Behörde.