St. Pauli. Start der Proben für das Musical „Hinterm Horizont“ mit den Hits des Panikrockers. Premiere ist im November im Operettenhaus.

Das Musical „Hinterm Horizont“ mit Hits von Udo Lindenberg lief mehr als fünf Jahre lang erfolgreich im Theater am Potsdamer Platz in Berlin. Dann war Schluss. Jetzt kommt es nach Hamburg und feiert am 10. November im Operettenhaus am Spielbudenplatz Premiere. Die Spielzeit soll bis Sommer 2017 dauern. Am Donnerstag war der Probenstart für die insgesamt 36 Darsteller in den Räumen von Stage Entertainment in der Speicherstadt.

Dass „Hinterm Horizont“ auch in Hamburg beim Publikum ankommen wird, steht für Udo Lindenberg fest: „In Berlin war die Show schon ein Hammer, aber in Hamburg wird es noch eine Nummer geiler.“

Drei neue Lindenberg-Songs werden integriert

Was das heißt, erklärte Ulrich Waller. Der Intendant des St. Pauli Theaters führt Regie. „Udo war es immer wichtig, dass wir die Show lebendig und aktuell halten“, sagte er. „Nach dem großen Erfolg in Berlin wollten wir das Musical für Hamburg noch mal verändern.“ Gesagt, getan: „Also haben wir uns zusammengesetzt und einfach Ideen gesponnen. Die kreative Arbeit gemeinsam mit Udo ist einzigartig. Am Ende wird eine neue Inszenierung herauskommen, auf die sich das Hamburger Publikum sehr freuen kann“, versprach Waller.

Außerdem wurde das Bühnenbild ein wenig aufgefrischt. Technische Neuerungen wie ein fliegendes Cello gehören jetzt auch zum Programm. Es wurde auch schon verraten, dass drei Songs neu in das Stück integriert werden: „Reeperbahn“, „Einer muss den Job ja machen“ und „Durch die schweren Zeiten“.

Liebesbekenntnis an den Kiez

Natürlich ließ es sich der Sänger nicht nehmen, persönlich beim Probenstart am Donnerstag dabei zu sein. Schwarzer Hut, Sonnenbrille und eine Zigarre in der Hand: Alles war wie immer, als der Panikrocker die Bühne betrat. Der Moderator kam überhaupt nicht dazu, seine Fragen zu stellen. Ein blendend gelaunter Udo Lindenberg machte erst mal der Reeperbahn, dem Kiez, ein Liebesbekenntnis: „Da bin ich zu Hause.“ Und er betonte, dass es ihm eine Ehre sei, dass dieses Stück nun auf dem Kiez aufgeführt werde.

Zuvor hatten die Hauptdarsteller Serkan Kaya (spielt Udo) und Josephin Busch (spielt Jessy), die auch die Hauptrollen in Berlin gespielt hatten, den Titelsong „Hinterm Horizont“ vorgestellt.

Extralob für den Hauptdarsteller

Der Hauptdarsteller bekam ein Extralob vom Chef. Udo Lindenberg bezeichnete ihn als „meinen Stellvertreter auf Erden“. Serkan Kaya wiederum bekannte, dass er versuche, sich Udo anzupassen. Deshalb gurgele er zum Beispiel mit Eierlikör.

Die Leidenschaft von Lindenberg für das alkoholhaltige Getränk ist bekannt. Er trinkt nicht nur gerne mal einen, sondern malt damit auch. Viele seiner Werke hängen mittlerweile im Hotel Atlantic Kempinski an der Alster. Hier lebt der Entertainer seit Jahren in einer Suite. Natürlich durfte auch ein Eierlikör nicht fehlen, als Udo Lindenberg gemeinsam mit allen Darstellern zum Probenstart den Hit „Reeperbahn – ich komm an, du geile Meile, auf die ich kann ...“ präsentierte.

Mehr als zwei Millionen Zuschauer in Berlin

Im Musical werden auch Klassiker des gebürtigen Gronauers wie „Alles klar auf der Andrea Doria“, „Mein Ding“ oder „Ich lieb dich überhaupt nicht mehr“ zu hören sein.

Einzige Frage ist noch, ob „Hinterm Horizont“ wirklich nur bis zum Sommer 2017 im Operettenhaus auf­geführt wird. Denn Regisseur Ulrich Waller hatte schon augenzwinkernd angekündigt, dass Udo auch für Hamburger einen „Fünfjahresplan“ für das Stück habe. In Berlin haben „Hinterm Horizont“ mehr als zwei Millionen Menschen gesehen. Diese Zahl müsste in Lindenbergs Wahlheimat Hamburg eigentlich getoppt werden. Bis zum Sommer 2017 ist das allerdings nicht zu schaffen. Dafür ist das Operettenhaus zu klein.