Hamburg. Nach dem Verlust der Räume im Bieberhaus sollen am Hauptbahnhof zunächst mindestens vier Container aufgestellt werden.

Gute Nachricht für Hamburgs Straßenkinder: Das "Kids", Deutschlands größtes Straßenkinderprojekt, bleibt in unmittelbarer Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs erhalten – wenn auch vorerst provisorisch. Wie Thomas Nebel, Leiter des Trägers Basis&Woge, dem Abendblatt auf Anfrage bestätigte, sollen im Oktober zunächst mindestens vier Container auf einer Parkplatzfläche direkt neben den Gleisen aufgestellt werden. "Wir arbeiten in Zusammenarbeit mit der Sozialbehörde derzeit intensiv an einer Zwischenlösung", so Nebel. Die bisherige Zahl der Container würde jedoch nur rund einem Drittel der ursprünglichen Fläche entsprechen. "Wir hoffen daher, dass wir das noch ausbauen können, damit wir unser bisheriges Programm in seinem bisherigen Umfang fortsetzen können." Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.

Auszug Anfang Oktober

Wie berichtet, muss das "Kids" seine bisherigen Räumlichkeiten im Bieberhaus am Heidi-Kabel-Platz Anfang Oktober räumen. Das Gebäude soll umgebaut und modernisiert werden. Am kommenden Montag sollen die Räume des "Kids" ein letztes Mal geöffnet werden. Die Schlüsselübergabe erfolgt dann voraussichtlich am 7. Oktober. Zuletzt hatten mehr als 6000 Hamburger in einer Online-Petition unter anderem Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (beide SPD) dazu aufgefordert, sich für den Verbleib des Projektes im Bieberhaus stark zu machen, die Verhandlungen um einen neuen Mietvertrag zu unterstützen oder dem "Kids" neue Räume in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof zur Verfügung zu stellen.

Wo das "Kids" langfristig in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs unterkommen soll, ist indes nach wie vor ungeklärt. "Wir bekommen von vielen Seiten Unterstützung – auch von den Behörden", sagte Nebel. Doch es sei äußerst schwierig, entsprechende Räume im Umkreis des Hauptbahnhofs zu finden. Daher bereite man sich auch auf eine weitere Containerlösung vor. Derzeit würden entsprechende Flächen in der Umgebung geprüft, wo deutlich mehr Container aufgestellt werden könnten. "Wo wir am Ende Container aufstellen können, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab", so Thomas Nebel. "Klar ist aber auch: Es kann wieder nur ein Provisorium sein." Die Hauptsache sei jedoch erst einmal, dass das "Kids" bestehen bleibe.