Was Hamburger aus Politik, Kultur, Sport und Institutionen zur Idee sagen, den Feldstraßenbunker aufzustocken.

„Es ist eine faszinierende Idee, die eine Chance auf Realisierung verdient hat. Die Bürger werden am Projekt vorbildlich beteiligt, und daher sollte dieser private Unternehmergeist auch politisch gefördert werden und nicht erneut am Widerstand einiger rot-grüner Bedenkenträger scheitern.“

André Trepoll, CDU-Fraktionschef
André Trepoll, CDU-Fraktionschef © HA | Klaus Bodig

André Trepoll, CDU-Fraktionschef

„Das grüne Dach nimmt dem scheußlichen Bunker seine martialische Wirkung und wäre als weiteres Leuchtturmprojekt mit enormer Strahlkraft eine Bereicherung für das Stadtbild. Der beklemmende Betonklotz, der an menschenverachtende Zeiten erinnert, behält seine Erinnerungsfunktion. Gleichzeitig entsteht mit dem Park auf 40 Metern Höhe ein öffentlich zugänglicher Besuchermagnet an einem ansonsten völlig verödeten Platz.“

Jost Deitmar, Hotel Louis C. Jacob

„Als ich die ersten animierten Bilder vom begrünten Bunker sah, habe ich vor Freude und Begeisterung laut aufgelacht: Das tut Hamburg gut! Das ist toll, dass es in Hamburg Leute gibt, die Fantasie haben! Und: Es ist ein wundersames Monument dafür, dass das Leben über den Tod triumphiert, der Frieden über den Krieg.“

Joachim Lux, Thalia-Intendant


„Mehr und mehr zeigt sich, dass die Begrünung nur davon ablenken soll, dass es hier um eine gigantische Aufstockung des Bunkers und ums Kassemachen geht. Der Stadtteil hat nichts davon. Diese Planung sollte schnellstens eingebunkert werden.“

Sabine Boeddinghaus, Fraktions-
vorsitzende der Linken, Bürgerschaft


„Es geht hier nicht um groß und hässlich. Gerade durch seine Monströsität führt uns der Bunker den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen deutlich vor Augen. Seine Funktion waren Schutz, dafür stehen die dicken Mauern, und Verteidigung. Daran erinnern die Flaktürme auf dem Dach. Mit einer Aufstockung würde man die Verteidigungsfunktion negieren. Das wäre ein Angriff auf das Denkmal.“

Henning Bieger, ehemaliger
Vizepräsident der Architektenkammer

„Wir verfolgen das Projekt mit großem Interesse, haben den vereinsinternen Abstimmungs- und Entscheidungsprozess jedoch noch nicht abgeschlossen.“

Andreas Rettig, kaufmännischer
Geschäftsführer des FC St. Pauli

„Ich bin für ,Grün‘, denn begrünte Gebäude liegen international im Trend. Warum soll man nicht auch in Hamburg in die ambitionierte Dachbegrünung einsteigen und ein Zeichen für eine ,grüne Stadt‘ setzen? Wenn die Pflege sichergestellt ist, halte ich die Idee, eine grüne Oase in der Stadt zu schaffen, für fantastisch. Eine Dachbegrünung führt zur optischen Aufwertung des Gebäudes. Es muss allerdings auf eine standortgerechte Auswahl der Bäume geachtet werden, denn eine Dachbegrünung in dieser Höhe ist ein absoluter Extremstandort für die Pflanzen.“

Bernhard von Ehren,
Baumschule Lorenz von Ehren

„Das grüne Toupet, das man dem grau-öden Bunker aufsetzen möchte, findet meine uneingeschränkte Zustimmung. Man kann seinen zu Besuch kommenden Verwandten ja nicht immer die Elbphilharmonie zeigen.“

Prof. Dr. Rainer Moritz, Literaturhaus

„Der Bunker ist hässlich, aber mit Begrünung wird er auch nicht viel schöner. Die Bepflanzung wird nicht zu jeder Zeit schön aussehen. Und eine Nutzung unter anderem als Hotel sehe ich sehr skeptisch.“

Hannelore Lay, Stiftung Kinderjahre


„Ich mag das Bild des grünen Bunkers, aber das Verfahren der geplanten Transformierung scheint mir undurchsichtig. Der Bunker an der Feldstraße ist im Moment ein großartiger Ort für Künstlerinnen und Künstler, wo Proben, Aufführungen und Nachtleben freundschaftlich koexistieren. Meine Sorge ist, dass der geplante Eingriff in die derzeitige Struktur dieses Biotop gefährdet.“

Amelie Deuflhard,
Kampnagel-Intendantin
Amelie Deuflhard, Kampnagel-Intendantin © HA | Andreas Laible

Amelie Deuflhard,
Kampnagel-Intendantin

„Ich bin gegen einen Pachtvertrag über 99 Jahre und gegen einen Verzicht der Nutzungsgebühren in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Eine faktische Privatisierung des für die Stadt so prägenden Gebäudes halte ich für ebenso falsch wie zum Beispiel den damaligen Verkauf der Finanzbehörde am Gänsemarkt durch den ehemaligen Finanzsenator Wolfgang Peiner an private Investoren.“

Johannes Kahrs, MdB,
Chef der SPD Hamburg-Mitte

„Eine großartige Idee. Da könnte am besten gleich ein ganzer Wald darauf gepflanzt werden – von der Statik her dürfte das unproblematisch sein. Es wäre überdies ein Zeichen: Hamburgs Dächer schreien förmlich danach, begrünt zu werden.“

Ulrike Krages, Designerin

„Als innovatives Win-win-Projekt hat das Vorhaben Leuchtturmcharakter für ganz Hamburg. Es zeigt in einzigartiger Weise, wie eine intensivere bauliche Ausnutzung gleichzeitig zu mehr Grün in der Stadt führt. Auch die geplanten Nutzungen helfen sowohl dem Stadtteil als auch der gesamten Stadt nachhaltig. Insofern sollten Senat und Bürgerschaft über das Projekt entscheiden.“

Jan-Oliver Siebrand, Handelskammer


„Ich bin für eine Aufstockung des Bunkers. Hamburg würde sich damit weiter als interessante und weltoffene Stadt mit kreativen Konzepten positionieren, und wir könnten auch noch eine Multifunktionshalle gebrauchen, die für Sportveranstaltungen und weitere Events genutzt werden könnte.“

Ingo Peters, Direktor
des Fairmont Hotels Vier Jahreszeiten

„Ich finde das Projekt nach wie vor sehr spannend. Die Idee eines Dachgartens mitten im Herzen der Stadt passt sehr gut zu unseren Vorstellungen einer grünen Metropole. Wir hoffen, dass wir in diesem Sinne die offenen Fragen bald klären und die Begrünung des Feldstraßenbunkers umsetzen können.“

Anjes Tjarks, Vorsitzender
der Grünen Bürgerschaftsfraktion

„Ich bin (fast) immer für Begrünung und insbesondere von Bunkern, so man sie nicht abreißen kann.“

Regula Venske, Schriftstellerin

„Das halte ich für eine tolle Idee. Derzeit gleicht der Bunker eher einem Schandfleck. Warum sollte man ihn so lassen? Es ist doch gut, wenn sich jemand Gedanken macht, was man daraus machen kann und wie die Allgemeinheit profitiert – etwa durch einen öffentlichen Park, eine Sporthalle und eine Gedenkstätte.“

Arne Weber, Bauunternehmer

„Der Umbau des Bunkers wäre ein Gewinn für den Stadtteil.“

Dieter Läpple, Stadtforscher


„Es spricht für Hamburg, wenn auf dem Bunker neue Konzepte entstehen. Das hat eine Strahlwirkung auch nach außen. Es muss neue, innovative Konzepte geben. Wir Hamburger müssen auch mal neue Wege gehen und über unseren Schatten springen.“

Andreas Bartmann,
Präsident des Einzelhandelsverbands Nord

„Die Begrünung ist aus unserer Sicht weder für den Natur- noch für den Artenschutz relevant. Wir sind dem Projekt gegenüber daher leidenschaftslos.“

Manfred Braasch, BUND


„Ich würde es natürlich gut finden, wenn der Bunker jetzt doch noch grün wird. Aber hätte man mich damals einfach machen lassen, dann hätten wir die Diskussion heute gar nicht. Dann wäre der Bunker nämlich jetzt schon grün.“

Fotograf und Stifter F.C. Gundlach

„Ich würde den Bunker zwingend so lassen, wie er ist. Die wunderbare Subkultur im Bunker gehört zu Schanze und Karoviertel wie die Rote Flora und das Schanzenfest. Es muss aus meiner Sicht nicht immer Prunk und Glanz sein, sondern wir sollten stolz auf das sein, was über Jahrzehnte in diesen beiden Stadtteilen entstanden ist.“

Frederik Braun, Miniatur Wunderland
Frederik Braun, Miniatur Wunderland © HA | Roland Magunia

Frederik Braun, Miniatur Wunderland

„Wir lehnen das Projekt ab. Hotel und Veranstaltungshalle bedeuten eine zusätzliche Belastung für den Stadtteil, der aus dem gleichen Grund vor ein paar Jahren schon die von der Politik gewünschte Music Hall abgelehnt hat. Zudem handelt es sich bei der Bunker-Aufstockung um ein profitorientiertes Projekt, das – anders als es anfangs dargestellt wurde – ohne authentische Bürger­beteiligung geplant wird. Bei den wirklich essenziellen Sachen, wie etwa bei dem Hotel, können wir nicht mitreden.“

Steffen Jörg, „St. Pauli selber machen“