Hamburg. Das erst im vergangenen Herbst eröffnete Klubhaus St. Pauli ist bei der Media Architecture Biennale in Sydney prämiert worden.

Architektur und der Kiez, das sind zwei Themenfelder mit Konfliktpotenzial. Wo der Eine sämtliche noch vorhandenen Gebäude am liebsten unter Denkmalschutz stellen lassen möchte, sieht der andere eigentlich nur Neubauflächen – egal, ob sie noch bebaut sind oder nicht.

Relativ frei von Konflikten ist das neben den Tanzenden Türmen wohl auffälligste neue Gebäude im vergangenen Herbst eröffnet worden. Das Klubhaus St. Pauli, in dem neben Klubs und Büros unter anderem ein Kleinkunsttheater von Bauherr Corny Littmann sein Zuhause gefunden hat, brilliert im Wortsinn: Die Medienfassade – die allein vier der insgesamt 17 Millionen Euro Baukosten verschlang – ist nicht nur für Flaneure ein Hingucker. Sondern auch für Profis.

Neben dem Klubhaus St. Pauli waren Gebäude in New York und L.A. nominiert

Auf der Media Architecture Biennale in Sydney wurde das Klubhaus nun mit einem Media Architecture Award ausgezeichnet. In der Kategorie "Money Architecture" setzte sich Hamburg gegen Los Angeles (Tom Bradley International Terminal des Flughafens Lax) und New York (Morgan Stanley Bank am Times Square) durch.

Norbert Aust (ein weiterer der insgesamt fünf Bauherrn), der stellvertretend für das Projekt den Preis in Australien entgegennahm, war entsprechend euphorisch: „Schon die Nominierung für den Award war für uns eine große Auszeichnung. Viele unterschiedliche Gewerke haben ein einzigartiges und gesamtheitliches Ergebnis erzielt. Die Medienfassade ist zugleich ein Beweis für die Innovationskraft unserer Stadt.“

Dass der Kiez einmal zwei echte Metropolen aussticht, wer hätte das gedacht? Neu ist eben nicht immer schlecht. Und alt nicht immer toll.