Hamburg. Mit dem „Pop-Up-Park“ in der Innenstadt sollte für mehr urbanes Grün geworben werden. Auch der Umweltsenator besuchte die Mini-Stadtoase.

Der Aufwand war beträchtlich: Mitten in der Hamburger Innenstadt Rasen verlegen, große grüne Kübel bepflanzen, Blumen und Stauden anordnen. Und nach acht Stunden wurde der kleine Garten schon wieder abgebaut. Denn nur von 10 bis 18 Uhr am Donnerstag verwandelte sich das Areal an der Mönckebergstraße vor dem Saturn-Markt zu einer Mini-Stadtoase.

Mit dieser Aktion, die den Titel „Pop-Up-Park“ trägt und Teil einer bundesweiten Kampagne "Grün in die Stadt" ist, will der Bundesverband der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbauer (BGL) auf die Notwendigkeit von Grünflächen in der Stadt hinweisen. „Wir wollen auf die Bedeutung von urbanem Grün für ein gesundes Stadtklima aufmerksam machen“, sagte Thomas Schmale, BGL-Vorsitzender des Hamburger Verbandes.

Umweltsenator besucht Pop-Up-Park

In dem kleinen Park informierten Experten die Besucher rund ums Thema Grün in der Stadt und zeigen anschaulich, wie mit einfachen Aktionen Hamburg noch grüner werden kann. Mehrere Passanten ließen sich am Donnerstag spontan eine einfache Möglichkeit für eine Dachbegrünung von Gartenlauben erklären oder holten sich an mehreren Hochbeeten Inspiration für die nächste Garten- oder Balkonbegrünung. Mithilfe von Pinnwand und Ipad können Hamburger ihre Wünsche für mehr Grün in der Stadt äußern.

Am Mittag wurden die Blumen und Grünpflanzen in den Kübeln gegossen
Am Mittag wurden die Blumen und Grünpflanzen in den Kübeln gegossen © HA | HA

Auch Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) war zu Gast in dem kleinen Park mitten in der City. „Vor dem Hintergrund steigender Flächenbedarfe für den Notwendigen Wohnungsbau machen sich viele Hamburger berechtigte Sorgen, dass die grüne Lungen der Stadt verloren geht“, so Kerstan. „Das nehmen wir als Senat sehr ernst.“ Hamburger Familien brauchten bezahlbaren Wohnraum, aber auch Grünflächen, auf denen Kinder spielen können und "Orte zum Durchatmen".

Hamburg mit "Natur-Cent" Vorreiter

Hamburg sei im Vergleich zu anderen Städten schon auf einem guten Weg, sagte Thomas Schmale. Mit dem sogenannten „Natur-Cent“ sei die Hansestadt Vorreiter in Deutschland. Der "Natur-Cent" sieht vor, dass für zusätzliche Einnahmen aus der Grunderwerbssteuer aus Wohn- und Gewerbeflächen in Hamburg künftig ein Teil in ein Fonds für Naturschutz und Landschaftspflege fließen. Mit diesem Geldern sollen Grün- und Naturschutzprojekt entwickelt und gepflegt werden.

„Der 'Natur-Cent' ist hervorragend. Es muss aber sichergestellt werden, dass die Hamburger sichtbar etwas davon haben“, so Schmale. Es müsse direkt in der Innenstadt ein Ausgleich geschaffen werden, dort wo die Menschen wohnten, und nicht in Projekten am Stadtrand, so der Landschaftsgärtner weiter.