Hamburg . Zehntausende Pendler steckten wegen der Ampel in Finkenwerder fest. Nun soll der Fehler behoben sein. Ein teurer Fehler.

Fast drei Monate hat es gedauert, jetzt soll die neue Ampel vor dem Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder endlich reibungslosen Verkehrsfluss garantieren. Die Umprogrammierung der Ampel ist abgeschlossen, sagte die Sprecherin der Verkehrsbehörde, Susanne Meinecke, dem Hamburger Abendblatt auf Anfrage. Seit Dienstagmittag sei die Signalanlage wieder angeschaltet. Bislang laufe der Verkehr ohne Staus. „Das wird allerdings jetzt genau beobachtet“, so die Sprecherin.

Die falsch programmierte Ampel am Neuenfelder Hauptdeich hatte für reichlich Ärger gesorgt. Eigentlich sollte sie an der Abzweigung zum Airbus-Werk den Verkehr besser regeln und für mehr Sicherheit sorgen. Das Gegenteil war passiert. Nach der Inbetriebnahme Mitte Februar hatten sich plötzlich lange Staus vor der Ampel gebildet. Mehrere zehntausend Pendler steckten fest und waren entsprechend sauer. Die Behörden reagierten: Die Ampel wurde wieder ausgeschaltet. Diagnose: Ein Fehler in der Programmierung hatte für das Verkehrschaos gesorgt.

Die erste Planung basierte auf falschen Zahlen

„Es hat sich herausgestellt, dass die Planung auf falschen Zahlen beruhte“, erklärte ein Sprecher der Verkehrsbehörde Anfang April gegenüber dem Abendblatt. „Deshalb musste eine neue Verkehrszählung durchgeführt werden. Auf der Strecke ist mehr Verkehr als zuvor angenommen.“

Rund 25.000 Verkehrsteilnehmer sind täglich vor dem Airbus-Werk unterwegs. Diese Zahl bestätigte jetzt die neue Zählung der Verkehrsbehörde in Absprache mit der Polizei und mit Airbus. In der Morgenspitze zwischen 5.30 und 6.30 Uhr nutzen demnach rund 1800 Verkehrsteilnehmer pro Stunde den Neuenfelder Hauptdeich, um stadteinwärts zu fahren. Rund 850 von ihnen biegen stündlich zu Airbus ab. Am Nachmittag zwischen 16.15 und 17.15 fahren laut Verkehrsbehörde rund 1125 Autos pro Stunde auf der Straße stadtauswärts.

Programmierfehler sorgte für Vorfahrt für Airbus-Mitarbeiter

Eigentlich hatte die Ampel für mehr Sicherheit sorgen sollen, wenn Airbus-Mitarbeiter das Gelände verlassen wollten. Durch den Softwarefehler war die Ampel jedoch so geschaltet, dass die Mitarbeiter immer Vorfahrt hatten, wenn sie auf den Neuenfelder Hauptdeich abbiegen wollten. Die anderen Verkehrsteilnehmer, die dort täglich unterwegs sind, mussten daher lange Wartezeiten an der roten Ampel in Kauf nehmen, selbst wenn gerade gar kein Mitarbeiter das Gelände verlassen wollte.

Ampel hat 120.000 Euro gekostet

Zunächst hieß es, der Fehler in der Programmierung solle bis Ende März behoben werden. Tatsächlich dauerte es einen Monat länger. Besonders bitter sind die entstandenen Kosten. Zusätzlich zu den zunächst veranschlagten 81.000 Euro verschlang die Neuinstallation und die Ergänzung mit einem Sonderprogramm für Großraumtransporte noch mal rund 40.000 Euro. Das hatte eine Anfrage der FDP an den Senat ergeben.