HafenCity. Dazu gehören auch ein Kino, eine Hafenbühne, ein Mittelklassehotel und 214 Mietwohnungen – jede dritte öffentlich gefördert.
Die HafenCity soll lebendiger werden, vor allem in den Abendstunden. Dafür wollen mehrere bekannte Hamburger Unternehmer gemeinsam sorgen: Sie haben das „KPTN“-Quartier zwischen Überseequartier und Sandtorkai entwickelt, das zunächst unter dem Namen „HC 34“ vermarktet wurde.
Der geplante Gebäudekomplex soll unter anderem ein Hotel namens Pierdrei, eine Hafenbühne sowie 214 Wohnungen, ein Premiumkino, Gastronomie und Einzelhandel beherbergen. Die Fertigstellung ist für Ende 2017 geplant.
Mit dabei sind Hotelier Kai Hollmann (Gastwerk, The George, Superbude), die Brüder Frederik und Gerrit Braun (Miniatur Wunderland) sowie Norbert Aust, Chef der Schmidt und Schmidts Tivoli Theater, und Lothar Schubert, Geschäftsführer von DC Developments. Das Unternehmen investiert 120 Millionen Euro in das Bauvorhaben, die übrigen Beteiligten werden Mieter in dem neuen Quartier.
Familien genauso willkommen wie Geschäftsleute
„Mit unserem Mix haben wir die Vision, ein 24-Stunden-Erlebnis, nicht nur für Touristen, sondern auch für Hamburger zu schaffen. Denn eine Belebung der HafenCity ist nur durch attraktive Anziehungspunkte und ein exklusives Angebot möglich“, sagt Schubert. Der Projektentwickler fasst das Bauvorhaben so zusammen: „Es entsteht eine Stadt in der Stadt.“ Die Bauarbeiten laufen bereits seit Mitte vergangenen Jahres (wir berichteten). Am Dienstag wurden neue Details vorgestellt: Das sechsgeschossige Hotel Pierdrei soll 212 Zimmer haben und laut Kai Hollmann „in der gehobenen Mittelklasse“ angesiedelt sein.
Das Konzept ist interessant: „Bei uns werden junge Familien genauso willkommen sein wie Geschäftsfleute“, sagt Hollmann. Es solle ein lebendiger Ort „mit jeder Menge Herz und Detailliebe“ sein.
Warum auch die Miniatur-Wunderland-Betreiber und Theaterchef Aust sich an dem Bauvorhaben beteiligen, erklärt Aust so: „Jedes Jahr kommen Hunderttausende Besucher ausschließlich nach Hamburg, um das Miniatur Wunderland und das Tivoli zu besuchen. Genau für unsere Gäste wollten wir einen Ort formen, in dem sie sich zu Haus fühlen, als Teil der Familie umsorgt werden und der durch seine Lebendigkeit auf jeden einladend wirkt.“ Und Frederik Braun kündigt an: „Jeder, der uns kennt, weiß, wie sehr wir für Hamburg brennen. Aber es vereint uns nicht nur unsere Liebe zur Hansestadt, sondern auch eine grundsätzliche Begeisterungsfähigkeit, Detailliebe, die Freude an kreativen Spielereien und am Querdenken.“ All das spiegele sich im Konzept des Hotels Pierdrei wider, sagt Braun.
Kino in der HafenCity geplant
Für die Hamburger stehen im Pierdrei ein Restaurant, eine Bar und eine Dachterrasse zur Verfügung. Auf der Hafenbühne soll es ein „neu gedachtes Entertainment-Programm“ geben, sagt Norbert Aust. Die Bühne soll aber auch für Firmenveranstaltungen und Partys genutzt werden.
Eine Hamburg-Premiere feiert Kinounternehmer Hans-Joachim Flebbe, der einst die Cinemaxx-Kinos gründete, mit seiner ersten Astor Film Lounge für die Hansestadt. 440 Plätze in drei Sälen sind in dem Neubau geplant. Ein „Premium-Filmerlebnis“ will Flebbe seinen Gästen bieten mit Bedienung am Platz und Ledersesseln. „Die Besucher sollen sich wie zu Hause fühlen“, sagt Flebbe.
Bewohner können Gärten auf Dächern anlegen
Das Quartier „KPTN“ – der Name steht für die Kurzform von Kapitän – umfasst auch eines der größten neuen Wohnungsbauvorhaben in der HafenCity: 214 Mietwohnungen von 43 bis 134 Quadratmetern in vier Gebäuden, entworfen von blauraum Architekten aus Hamburg, sind vorgesehen. „Wir wollen mit unserem Angebot Familien, aber auch alleinstehende moderne Städter ansprechen“, sagt DC-Geschäftsführer Lothar Schubert.
Ein Drittel der Wohnungen wird öffentlich gefördert und nur für Menschen mit geringem Einkommen zu günstigen Quadratmeterpreisen angeboten werden.
Die übrigen Mietwohnungen im „KPTN“-Quartier sollen mindestens um die 21 Euro kalt pro Quadratmeter kosten. Auf der rund 1700 Quadratmeter großen Dachfläche sollen die Bewohner Sommerlauben – wie in einem Schrebergarten – mieten können und „einen eigenen Garten mit Blick auf den Hamburger Hafen anlegen können“, sagte Lothar Schubert. Auch einen begrünten Innenhof soll es geben. Zudem sind für Pendler 39 Apartments in einer Größe von 20 bis 50 Quadratmetern geplant. Diese betreibt Matthias Rincón mit seiner Firma ipartment. Außerdem sollen auf 2200 Quadratmetern Einzelhandel und Gastronomie angesiedelt werden. Zu dem Quartier wird auch eine öffentliche Tiefgarage mit 280 Stellplätzen gehören.