Hamburg . Die weiße Haut, die Innenverkleidung des Saals, ist fast fertig. Genießen Sie einen 360-Grad-Blick in das Herzstück des Konzerthauses.

Altpapier, Gips und Wasser sollen in der Hamburger Elbphilharmonie für exzellente Akustik sorgen: Aus diesem Material besteht die sogenannte weiße Haut im Großen Saal des Prestige-Bauobjekts. Sie gilt als dessen Herzstück, entwickelt vom Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron in Abstimmung mit dem japanischen Akustiker Yasuhisa Toyota und realisiert durch den Baukonzern Hochtief. Fristgerecht nach zwei Jahren ist nun die Montierung der 10.000 dichten, reliefartig gefrästen Gipsfaserplatten auf 6000 Quadratmetern in dem 25 Meter hohen Raum nahezu fertig.

Die weiße Haut im Großen Saal der Elbphilharmonie

Der Große Saal in der Elphilharmonie
Der Große Saal in der Elphilharmonie © HA | Mark Sandten
In dem Gebäude wird die sogenannte weiße Haut, eine Wandverkleidung mit starker Struktur montiert
In dem Gebäude wird die sogenannte weiße Haut, eine Wandverkleidung mit starker Struktur montiert © dpa | Axel Heimken
Blick von unten in den großen Saal
Blick von unten in den großen Saal © dpa | Axel Heimken
Handwerker im großen Saal der Elbphiharmonie
Handwerker im großen Saal der Elbphiharmonie © dpa | Axel Heimken
Perspektive: Der Blick auf die Decke im Großen Saal
Perspektive: Der Blick auf die Decke im Großen Saal © HA | Mark Sandten
Während die Fotografen die Große Halle aufnehmen, machen die Experten der Baustelle eine Pause
Während die Fotografen die Große Halle aufnehmen, machen die Experten der Baustelle eine Pause © HA | Mark Sandten
Gesamtansicht des Saals
Gesamtansicht des Saals © dpa | Axel Heimken
Bauarbeiter tragen Material durch den Großen Saal
Bauarbeiter tragen Material durch den Großen Saal © HA | Mark Sandten
Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler freut sich über die Fertigstelllung der Innenverkleidung
Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler freut sich über die Fertigstelllung der Innenverkleidung © dpa | Axel Heimken
Beate Cornils, Projektleiterin der Firma Hochtief
Beate Cornils, Projektleiterin der Firma Hochtief © dpa | Axel Heimken
Blick auf die Elbphilharmonie in der HafenCity (Archivfoto)
Blick auf die Elbphilharmonie in der HafenCity (Archivfoto) © dpa | Daniel Bockwoldt
Winzig wirken die Bauarbeiter, die auf dem Dach der Elbphilharmonie zu sehen sind (Archivfoto)
Winzig wirken die Bauarbeiter, die auf dem Dach der Elbphilharmonie zu sehen sind (Archivfoto) © dpa | Daniel Reinhardt
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Von einem „vorgezogenen Freudentag“ sprach Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) am Mittwoch bei der Präsentation des letzten großen Meilensteins vor der geplanten Eröffnung des Konzerthauses am 11. Januar 2017. Bestens gestimmt präsentierten die Vertragspartner die spektakuläre Wandverkleidung in der großen Konzerthalle. „Wir können stolz sein darauf, dass wir alle solange durchgehalten haben“, sagte Kisseler in Anspielung an früheren Dauerstreit und Kostenexplosionen bei dem nunmehr 789 Millionen Euro teuren Gebäude.

Der Große Saal mit seiner um die Bühne in der Mitte organisch aufsteigenden „Weinberg“-Form sei von griechischen Theatern, Fußballstadien und Zelten inspiriert, sagte der Schweizer Stararchitekt Jacques Herzog. Jede einzelne Vertiefung der Wandverkleidung sei Teil dieser besonderen Raumtopographie. Sie erfülle ihre Funktion für eine Akustik, die auf 2100 Plätzen jedem Gast ein volles Musikerlebnis ermöglichen werde.

Ein Reflektor mit 15 Metern Durchmesser, der in der Mitte des Deckengewölbes hängt, soll den Klang gleichmäßig verteilen. Bei den Einbauten, die von fünf Handwerkerkolonnen mit je vier Mann durchgeführt worden waren, habe die maximale Maßtoleranz nur fünf Millimeter betragen, erklärte Beate Cornils, Projektleiterin von Hochtief. Der Montage seien zwei Jahre Vorarbeiten durch Ingenieure vorausgegangen. Ein 1:10-Akustik-Modell der „weißen Haut“ ist bereits im Elbphilharmonie-Pavillon auf den Magellan-Terrassen zu sehen.

In den kommenden Wochen sollen noch Orgel und Sitze eingebaut werden. Danach ist die Inbetriebnahme der technischen Anlagen an der Reihe. Im April will Christoph Lieben-Seutter, seit 2007 Generalintendant von Laeiszhalle und Elbphilharmonie, das Programm für das erste Halbjahr 2017 bekanntgeben. Der Aboverkauf soll im April beginnen, der Einzelkartenvorverkauf im Juni.