St. Pauli. Streit unter Eigentümern Rocko Schamoni und Wolf Richter. Was passiert mit dem Golden Pudel Club, wenn das Haus verkauft wird?
Dem Golden Pudel Club, der in der Hamburger Musikszene Kultstatus genießt, steht wohl keine goldene Zukunft bevor. Das Gebäude am St. Pauli Fischmarkt, in dem die Institution ihre Räume hat, soll versteigert werden. Als Termin hat das Amtsgericht Hamburg-Altona den 20. April angesetzt. Das bestätigte ein Gerichtssprecher auf Abendblatt-Anfrage.
Es handelt sich dabei um eine Teilungsversteigerung, die von den Formalien her ähnlich wie eine Zwangsversteigerung abläuft. Die Versteigerung ist der Höhepunkt eines jahrelangen Streits zwischen den beiden Eigentümern der Immobilie, dem Bestsellerautor und Künstler Rocko Schamoni sowie Wolf Richter.
Eine Teilungsversteigerung muss von einem der Eigentümer beantragt werden. Dem Vernehmen nach soll das in diesem Fall Wolf Richter sein. Bei der Teilungsversteigerung selbst dürfen die Eigentümer den Verkaufserlös behalten, dieser muss gemäß ihren Anteilen an der Immobilie verteilt werden. Schamoni und Richter könnten bei der Versteigerung mitbieten.
Verkehrswert liegt bei 510.000 Euro
Auf einem Online-Immobilienportal können die Daten zu dem Gebäude abgerufen werden. Der Verkehrswert für das um 1872 erbaute Haus liegt demnach bei 510.000 Euro. Das Mindestgebot beträgt 255.000 Euro. Dafür gibt es 269 Quadratmeter Gewerbefläche verteilt auf zwei Etagen.
Aber was passiert mit dem Golden Pudel Club, wenn das Haus verkauft wird? Es gibt zwar einen Mietvertrag bis zum Jahr 2024. Aber die Immobilie an der Elbe dürfte auch Investoren auf den Plan rufen, die an dem attraktiven Grundstück Interesse haben.
Der Pudel-Verein für Gegenkultur e.V. verkündete bereits: „Der Golden Pudel Klub wehrt sich mit allen Solidarischen gegen einen drohenden Einkauf, per erzwungener Teilungsversteigerung, und wird mit einer endlosen Kampagne „the freaks are alright“ einen der letzten, bitter nötigen offenen Orte auf St. Pauli und anderswo, behaupten.“