Hamburg. Hochschule schreibt sechs neue Professuren aus. Das Geld kommt aus einer Sonderfinanzierung von der Wissenschaftsbehörde.

Die HafenCity Universität (HCU) feiert ihr zehnjähriges Bestehen – und stärkt ihren Architekturbereich: Gleich sechs (allerdings halbe) W3-Professuren hat die auf Bauwesen und Stadtentwicklung spezialisierte Hochschule gerade ausgeschrieben, etwa für „Architektur und Baukonstruktion“, „Architektur und Kunst“ und „Architektur und Landschaft“.

Die Architektur habe lange unter Sparvorgaben für die Hochschule gelitten, sagt HCU-Präsident Walter Pelka. Das Modell für die Universität, in der Fachbereiche aus drei Hamburger Hochschulen zusammengeführt worden waren, habe vorgesehen, dass die Kapazitäten auf weniger als die Hälfte schrumpfen mussten. Über zehn Jahre sei deshalb in der Architektur keine neue Berufung möglich gewesen; der Altersdurchschnitt des Kollegiums liege inzwischen bei rund 60 Jahren.

Bei dem Geld für die zusätzlichen Professuren handele es sich um eine Sonderfinanzierung durch die Hamburger Wissenschaftsbehörde, sagt Pelka. Dafür habe die HCU der Behörde sehr detailliert beschrieben, warum eine solche Investition nötig sei. Das Geld ist zur Überbrückung bis 2020 gedacht. Dann würden mehrere ältere Kollegen ausscheiden, sodass die neuen Stellen aus dem regulären Budget finanziert werden könnten.

Gesucht würden nun junge, erfolgreiche Architekten, die aktuelle Erfahrungen in Lehre und Forschung mit einbringen, sagt Pelka. „Dieser Zielgruppe wollen wir die Möglichkeit geben, neben der Tätigkeit an der Universität zum Beispiel ihr Büro weiterzuführen“ – deshalb die halben Stellen.

Wichtig sei, dass die Bewerber auch forschen könnten, sagt HCU-Vizepräsidentin Gesa Ziemer. Das passiere in der Architektur an deutschen Hochschulen traditionell noch zu wenig. „Dabei eignet sich gerade diese Disziplin hervorragend für interdisziplinäres Forschen, weil neben gestalterischen und technischen Aspekten immer auch kulturelle Fragen stehen.“

Die HafenCity Universität hat rund 2500 Studierende; es gibt elf Studiengänge.