Hamburg. Fünf Aktivisten hatten nach der Übergabe der Unterschriften Transparente entrollt und Parolen gerufen. Die Polizei musste eingreifen.

Umweltaktivisten haben dem Hamburger Senat am Donnerstag rund 4000 Unterschriften gegen Atomtransporte über den Hamburger Hafen überreicht. Die rund fünf Aktivisten hätten anschließend unerlaubt Transparente entrollt und Parolen gerufen, hieß es aus der Senatspressestelle. Die Polizei löste daraufhin die Kundgebung im Rathaus auf, wie Ute Bertrand von der Umweltorganisation Robin Wood und ein Senatssprecher übereinstimmend sagten.

„Der Senat hat im Koalitionsvertrag den freiwilligen Verzicht auf Atomtransporte durch den Hafen bekundet, doch es tut sich nichts“, klagte Bertrand. Allein 2015 habe es 139 solcher Transporte gegeben, sagte sie unter Berufung auf vier Kleine Anfragen der Linken in der Bürgerschaft. „Durch Hamburg wird weiter alles transportiert, was für den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken nötig ist“, argumentierte sie. Ein konsequenter Atomausstieg sehe anders aus, sagte die Aktivistin und verwies auf das Verbot für den Transport von radioaktiven Brennstoffen in Bremerhaven.

Im Frühjahr 2013 war im Hamburger Hafen das Schiff „Atlantic Cartier“ mit radioaktiven Stoffen und Munition an Bord in Brand geraten. Eine Umweltkatastrophe konnte damals knapp verhindert werden.