Laut der Umweltorganisation Robin Wood vertreibe die Metro-Gruppe, zu der Kaufhof gehört, Produkte aus Holz bedrohter Tropenwälder - und verstoße damit gegen eine Selbstverpflichtung.

Hamburg. Die Umweltorganisation Robin Wood wirft Galeria Kaufhof vor, Produkte aus Raubbauholz zu verwenden. Am Montagvormittag machten Aktivisten mit einer Protestaktion bei Galeria Kaufhof in der Mönckebergstraße auf ihr Anliegen aufmerksam.

Zwei Höhenkletterer seilten sich dabei aus dem Gebäude ab und hängten ein Banner mit der Aufschrift „Schluss mit Raubbauholz bei Galeria Kaufhof“ an dem Gebäude auf. Die Metro-Gruppe, zu der Kaufhof gehört, vertreibe ungekennzeichnete Produkte aus Holz bedrohter Tropenwälder. Dadurch breche die Gruppe eine Selbstverpflichtung aus dem Jahr 1999 gegenüber Robin Wood, sagt die Umweltorganisation. In der Selbstverpflichtung erklärte Metro, dass sie „zukünftig keine massiven Holzprodukte aus tropischen Harthölzern ohne FSC-Zetritifizierung mehr zu disponieren.“

Robin Wood kaufte im Vorfeld bei Galeria Kaufhof, Metro und Real holzhaltige Produkte ein und ließ sie von Experten des Thünen-Instituts begutachten. Dabei wurde in Besteck, Schachbrettern und weiteren Produkten Tropenholz gefunden. Bei den Herstellern konnte laut Robin Wood keiner die legale Gewinnung der Hölzer belegen. Kaufhof bot während der Protestaktion der Aktionsgemeinschaft ein Gespräch an. Zudem erklärte das Unternehmen gegenüber abendblatt.de: „Wir haben alle in Frage stehenden Produkte vorsorglich aus dem Sortiment genommen, unabhängig von der Frage, ob die Kritik an ihnen berechtigt ist oder nicht. Die Markenhersteller sind von uns aufgefordert worden, die Unbedenklichkeit der Produkte im Sinne der Holznutzung nachzuweisen“, heißt es in der Stellungnahme. Im Zweifel sollen laut Galeria Kaufhof weitere unabhängige Prüfungen erfolgen. Für alle Holzartikel, die man als Eigenmarke oder Eigenimport über die Metro-Gruppe in Hongkong beziehe und die unter das EU-Holzhandelsicherheitsgesetz fallen, stelle die Einkaufsgesellschaft zusammen mit dem unabhängigen Dienstleister „Bureau Veritas“ sicher, dass „die verwendeten Hölzer nicht aus Raubbau stammen“, so ein Sprecher des Unternehmens.

Die Polizei löste die unangemeldete Aktion in der Mönckebergstraße nach 90 Minuten auf. Es wurden die Personalien der Aktivisten aufgenommen.