Umwelt-Aktivisten demonstrieren in Harvestehude gegen Transporte von Hapag-Lloyd. Die Reederei, an der die Stadt Hamburg beteiligt ist, transportiert regelmäßig Uranerzkonzentrat und Uranhexafluorid.

Hamburg. Gegen die Uran-Transporte der Reederei Hapag-Lloyd hat die Umweltorganisation Robin Wood am Sonnabendmittag eine Protestaktion vor einem Hapag-Lloyd-Reisebüro in Harvestehude veranstaltet. „Hapag-Lloyd transportiert radioaktive Stoffe wie Uranerzkonzentrat und Uranhexafluorid aus Kanada in den Hamburger Hafen. Wir fordern den Anteilseigener, die Stadt Hamburg, auf, diese Atomtransporte zu beenden”, sagte Tobias Darge, Energiereferent von Robin Wood.

Die Schiffe aus Kanada würden im Drei-Wochen-Rhythmus zwischen Montreal, Antwerpen und Hamburg pendeln, so Darge. Von Hamburg aus würde die radioaktive Fracht per Lastwagen oder Zug quer durchs Land zu Atomfabriken in Gronau, Lingen oder ins französische Malvési gefahren werden.

Hapag-Lloyd-Sprecher Rainer Horn sagte dazu: „Bei den Transporten von Uranerzkonzentrat und Uranhexafluorid handelt es sich nicht um Atomtransporte. Die Stoffe sind Naturprodukte, die nicht spaltbar sind.“ Demnach gebe es jede Woche Transporte durch den Hamburger Hafen, die wesentlich gefährlicher seien. Hapag-Lloyd besitze die nötige Erfahrung, die Transporte des radioaktiven Materials sicher abzuwickeln. „Wenn eine zuverlässige Reederei wie Hapag-Lloyd den Transport nicht übernimmt, würden es anderen tun, die nicht so sichere Schiffe haben“, so Horn.

Die Stadt Hamburg ist mit 23,2 Prozent an Hapag-Lloyd beteiligt. Weitere 13,9 Prozent hält die TUI, der auch die Hapag-Lloyd-Reisebüros gehören. Die Umweltschutzorganisation Robin Wood sammelt derzeit Unterschriften gegen die radioaktiven Gefahrguttransporte. In einem Monat seien 1500 Unterschriften zusammengekommen, sagte der Robin-Wood-Sprecher. „Hapag-Lloyd und der Hamburger Senat stehen in der Pflicht, die Bevölkerung nicht unnötig Gefahren auszusetzen. Sie haben es in der Hand, die überflüssigen und brandgefährlichen Atomtransporte zu stoppen.“

Mit dem Aktionstag unterstützten Robin Wood und weitere Anti-Atom-Initiativen die Kampagne „Atomtransporte durch Hamburg stoppen!“. Ziel dieser Kampagne ist eine Sperrung des Hamburger Hafens für alle Atomtransporte und die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.