Hamburg . Der Paritätische Wohlfahrtsverband übernimmt zukünftig in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen die Betreuung der Flüchtlinge.
Die beiden Zelte, die seit knapp einem Monat Flüchtlingen vor dem Hauptbahnhof Zuflucht bieten, sollen in den kommenden Tagen durch einen Container ersetzt werden. Der gemeinnützige Verein Falck Deutschland e.V. hatte die Zelte aufgestellt und sich bislang mit anderen Ehrenamtlichen um die medizinische Versorgung der Flüchtlinge gekümmert. Mittlerweile seien die Mitarbeiter des Vereins aber an einem Punkt angelangt, an dem sie die Arbeit nicht mehr stemmen könnten, sagte Christoph Lippay, Pressesprecher von Falck, dem Hamburger Abendblatt. Deswegen übernimmt der Paritätische Wohlfahrtsverband die Aufgabe gemeinsam mit den Ehrenamtlichen, die seit Wochen dort aushelfen. Als Ersatz für die Zelte von Falck soll nun ein Container am Hauptbahnhof aufgestellt werden.
"Wir werden als Paritätischer das freiwillige Engagement am Hauptbahnhof unterstützen. Alles was wir planen, geschieht in enger Absprache mit dem Orgateam", sagte Christian Böhme, Pressesprecher des Wohlfahrtsverbands, dem Abendblatt. Es sei dem Verband wichtig, konstruktiv mit denjenigen zusammenarbeiten, die dort schon seit Wochen Tag und Nacht vor Ort sind. Am Dienstag wollen dann unter anderem Vertreter der Stadt Hamburg, des Wohlfahrtsverbands, der Deutschen Bahn und des Bauunternehmens, der den Container aufstellt, bei einer Begehung einen geeigneten Standort ausfindig machen. "Wenn Falck seine Zelte am Montag abbaut, sind wir bemüht, direkt neue Zelte aufzustellen. Das soll erst einmal eine Übergangslösung sein, bis der Container aufgestellt werden kann", ergänzte Böhme.
Seit mehreren Wochen werden die am Hauptbahnhof Gestrandeten von ehrenamtlichen Helfern betreut. Nachdem zunächst auch Menschen, die weiterreisen wollten aber nicht konnten, in der Wandelhalle campiert hatten, hatte die Deutsche Bahn die Zelte auf dem Vorplatz an der Kirchenallee aufstellen lassen. Dort fanden die Flüchtlinge bislang Nahrung, medizinische Hilfe und etwas Ruhe. Täglich wurden bis zu 50 Patienten behandelt, von Kleinstkindern bis zu traumatisierten Frauen und Männern mit Kriegsverletzungen.
Lippay lobte ausdrücklich den bisherigen Einsatz der Deutschen Bahn in der Flüchtlingskrise. "Die Bahn hat da in Eigenregie ganz viel Unterstützung auf die Beine gestellt", sagte er. Das Unternehmen habe Ehrenamtliche mit ins Boot geholt, Ärzte organisiert und Flüchtlinge mit Essen aus der Personalkantine versorgt. Bei täglich bis zu mehreren hundert Flüchtlingen, die am Hauptbahnhof ankommen, keine leichte Aufgabe.