Staus nach Schäden an der Süderelbbrücke machten deutlich, wie verwundbar Hamburgs Infrastruktur sei. Experten wollen das Bauwerk heute von einem Spezialschiff aus untersuchen.

Hamburg. Nach dem Schiffsunfall an einer Brücke der A1 über der Süderelbe müssen sich Autofahrer rund um Hamburg auch über Weihnachten auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen. Der Schaden sei offenbar erheblich und müsse genau aufgenommen und analysiert werden, um dann die Sanierung zu planen, erklärte Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) am Montag. „Wir bemühen uns selbstverständlich, während der Bauzeit so viele Fahrspuren wie möglich zu erhalten.“ Bis Ende des Jahres solle das genaue Ausmaß des Schadens feststehen, fügte eine Sprecherin der Verkehrsbehörde hinzu.

Am Dienstagvormittag sollen Experten von einem Schiff aus per Laser die Brückenkonstruktion vermessen, um weitere Schäden zu lokalisieren. Zuvor waren bereits bei einer Inaugenscheinnahme Risse an weiteren Trägern und defekte Schweißnähte entdeckt worden. In welchem Umfang und wie lange die Reparatur dauert, ist unklar. „Es ist erforderlich, den Schaden bei Tageslicht und mithilfe dreidimensionaler Vermessung genau zu erfassen. Mit diesen Daten wird eine statische Nachrechnung möglich“, hieß es aus der zuständigen Verkehrsbehörde, die auch externe Stahlbauspezialisten bei der Überprüfung einsetzt.

Am Montagmorgen entpuppte sich die seit Sonntagabend eingerichtete je Richtung zweispurige Verkehrsführung über den östlichen, unbeschädigten Teil der Brücke als Nadelöhr. Der Verkehr Richtung Norden staute sich bis Maschen zurück. Allerdings gab es auch Ausweichverkehr von der Autobahn 7. Dort hatte sich ein zwölf Kilometer langer Stau in Richtung Norden gebildet, nachdem eine Ampelanlage nahe der Anschlussstelle Waltershof ausgefallen war.

Für Ingo Meyer, Vorstandsvorsitzender des ADAC Hansa, ist das Unglück Anlass, einen „Bypass“, eine Verbindung zwischen den Autobahnen, zu fordern. Der Vorfall mache schmerzhaft deutlich, wie verwundbar die Infrastruktur der Metropolregion sei.