Sie werfen dem Kreuzfahrtunternehmen vor, Walfänger im Nordatlantik zu unterstützen. Insgesamt zeichnet das Netzwerk B.A.U.M. auf seiner Jahrestagung in Hamburg 13 Preisträger aus.

Hamburg. Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hat mit deutlicher Kritik auf die Entscheidung des Netzwerks „Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management B.A.U.M.“ reagiert, dem Kreuzfahrtunternehmen Aida Cruises den Umweltpreis 2014 in der Kategorie Großunternehmen zu verleihen. Dabei geht es vor allem um die Anlandungen von Aida-Schiffen in den Walfangländern Norwegen, Island und auf den Färörer-Inseln.

Laut WDSF fielen allein im vergangenen Jahr 1534 Meeressäuger öffentlichen Abschlachtungen zum Opfer. Durch die Anlandungen stärke Aida die Infrastruktur der Walfangländer, so WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller. Vor diesem Hintergrund sei die Verleihung eines Umweltpreises an Aida-Präsident Michael Ungerer und Umwelt-Direktorin Monika Griefahn „ein Skandal“.

Der Umweltpreis wird im Rahmen der B.A.U.M.-Jahresversammlung am heutigen Montag und Dienstag in der Handelskammer Hamburg verliehen. Insgesamt werden acht Preisträger aus Unternehmen ausgezeichnet, unter anderem Achim Lohrie (Tchibo), Alexander Otto (ECE Projektmanagement) und Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell (Faber-Castell). Auch Tanja Gönner (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), Michael Bauchmüller (“Süddeutsche Zeitung“) und Professor Eberhard Jochem (Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien) zählen zu den Preisträgern. Der Sonderpreis geht an Schimpansen-Forscherin Jane Goodall.

In der Begründung von B.A.U.M. für die Preisvergabe an Aida Cruises nimmt der Umweltverband Bezug auf die „wegweisenden neuen Umweltschutzinitiativen“, die das Unternehmen in den letzten zwei Jahren gestartet habe. So würden die beiden Schiffsneubauten, die 2015 und 2016 in Dienst gestellt werden, mit einem Filtersystem ausgerüstet, das Abgasemissionen wie Rußpartikel, Schwefeloxide und Stickoxide um 90 bis 99 Prozent reduziert. Auch die bestehende Flotte werde schrittweise nachgerüstet.