Neubau am Großen Burstah in der Nähe des Rathauses. Senat und Handelskammer begrüßen Entscheidung. Auch die Programm- und Frauenzeitschriften der Funke Mediengruppe werden in das Bürogebäude ziehen.
Hamburg. Das Hamburger Abendblatt bekommt eine neue Heimat mitten in der Hansestadt: Nur wenige Meter von Rathaus und Handelskammer entfernt, in unmittelbarer Nähe der Binnenalster, wird Hamburgs größte Tageszeitung einen Neubau am Großen Burstah beziehen.
Auch die Programm- und Frauenzeitschriften der Funke Mediengruppe, zu der auch das Hamburger Abendblatt gehört, werden in das Bürogebäude ziehen: „Für das Hamburger Abendblatt ist die Lage im Herzen der Hamburger Innenstadt eine Chance und Verpflichtung zugleich, als Tageszeitung noch näher am Puls der Stadt zu sein und die führende Marktposition in Hamburg weiter auszubauen“, sagte Frank Mahlberg, Verlagsgeschäftsführer Hamburger Abendblatt.
Die zentrale Lage biete Redaktion und Verlag optimale Voraussetzungen, noch enger mit Lesern und Werbekunden in Kontakt zu kommen, so Mahlberg weiter. Für Manfred Braun, Geschäftsführer der Funke Mediengruppe, steht fest: „Wir sind da, wo wir hingehören, im Zentrum der Medienstadt Hamburg.“
Auch Jochen Beckmann, Verlagsgeschäftsführer Verlags- und Programmzeitschriften, begrüßt die Entscheidung: ,,Wir freuen uns sehr, dass wir in unserer Heimatstadt Hamburg den Standort gefunden haben, der zu unseren großen Zeitschriftenmarken perfekt passt. Das ist eine gute Voraussetzung, um gemeinsam mit unseren Münchner Kollegen unsere Nummer-eins-Positionen in den Märkten zu festigen und neue erfolgreiche Zeitschriftentitel zu lancieren.“ Der Umzug ist für Frühjahr 2015 geplant.
Noch sitzen die Publikationen der Funke Mediengruppe im Gebäude der Axel Springer SE an der Caffamacherreihe.
Nur wenige Meter vom Großen Burstah entfernt hat Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) seinen Amtssitz im Rathaus: „Das Hamburger Abendblatt gehört mitten in die Stadt, dorthin, wo Hamburg eine lange Geschichte hat“, sagte Scholz. Deshalb sei die Entscheidung für den neuen Standort richtig. „Schön, dass das Abendblatt jetzt näher an das Rathaus heranrückt“, so der Bürgermeister weiter. Für Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz steht fest: „Wir freuen uns, dass Hamburgs wichtigste Tageszeitung in unsere direkte Nachbarschaft zieht.“ Das sei ein gut gewählter Standort mitten im Stadtkern, der durch das aufgewertete Nikolaiquartier noch attraktiver werde.
65 Fragen und Antworten zum Hamburger Abendblatt
Architektonisch sollen die Räumlichkeiten als große, zusammenhängende Flächen gestaltet werden, die es den Teams des Hamburger Abendblatts sowie der Programm- und Frauenzeitschriften, darunter „Hörzu“ und „Bild der Frau“, ermöglichen, einander stärker zu vernetzen, enger zusammenzuarbeiten, Informationen schneller auszutauschen und die Kommunikation zwischen den Abteilungen zu erleichtern. Die Dachterrasse mit Blick über die Hansestadt soll auch für Veranstaltungen genutzt werden.
Der geschwungene Gebäudekomplex am Großen Burstah wurde von dem Düsseldorfer Büro pink architektur entworfen. 11.000 Naturstein-Fassadenplatten zieren das Äußere des Hauses. Im Erdgeschoss wird eine Geschäftsstelle des Hamburger Abendblatts einziehen. Mehrere Einzelhändler und auch Gastronomie sollen ebenfalls Fläche bekommen. Außerdem gehören 24 Loftwohnungen zu dem Neubauprojekt, davon sind bereits 16 verkauft.
Der Große Burstah ist Teil des BID (Business Improvement District) Nikolaiquartier. Es ist Europas größtes BID mit einer Fläche von 17 Fußballfeldern. Hier werden 9,3 Millionen Euro von den Eigentümern bis 2019 investiert, um das Viertel aufzuwerten. Dazu gehören barrierefreie Gehwege, Beleuchtung, Bäume und Fahrradbügel. Die Stadt unterstützt das Projekt, indem sie 2,85Millionen Euro für die Grundinstandsetzung der Straßen Großer Burstah und Große Johannisstraße bereitstellt.
In den kommenden Jahren wird in der Nachbarschaft des neuen Hamburger-Abendblatt-Standorts viel passieren: Der nur einen Steinwurf entfernte Allianz-Gebäudekomplex soll abgerissen und für rund 250 Millionen Euro entwickelt werden. 22.000 Quadratmeter Bürofläche, Einzelhandel und Gastronomie zum Fleet hin, sowie bis zu 75Wohnungen sollen dort entstehen. Auch der Alte Wall liegt um die Ecke: Hier wird der Gebäudekomplex der früheren Vereins- und Westbank revitalisiert. Auf insgesamt 10.000 Quadratmetern sollen Einzelhändler einziehen.