Der Komplex an der Außenalster neben dem Le Méridien steht leer. Jetzt wird ein neues Gebäude mit Büros und Wohnungen für 100 Millionen Euro gebaut.

Hamburg. Seit Jahren wird das imposante Bürogebäude nicht mehr genutzt, nun kommt endlich Bewegung in die Sache. Die Immobilie in der ersten Reihe an der Außenalster, direkt neben dem Luxushotel Le Méridien wird abgerissen, es gibt neue Pläne für das Eins-a-Grundstück.

In wenigen Wochen wird das Volksfürsorge-Haus abgerissen, bestätigte Thomas Perschel, Geschäftsführer der ECE Office Traffic Industries GmbH&Co.KG auf Abendblatt-Anfrage.

Das Unternehmen realisiert das Projekt gemeinsam mit der Hamburger Hammonia GmbH. Bis Ende März soll der Abbruch dauern, danach soll dort ein neuer Bürokomplex mit rund 11.000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Im Innenhof wurden die zum Volksfürsorge-Komplex gehörenden Gebäude bereits abgerissen. 125 Mietwohnungen im mittleren und gehobenen Preissegment sollen hier gebaut werden. Das Investitionsvolumen für den Büro- und Wohnungsbau liegt bei rund 100 Millionen Euro.

Das Bürogebäude ist das Geburtshaus des Hamburger Abendblattes. Dort hatte Axel Springer das Abendblatt gegründet. Mit einer Auflage von 60000 Exemplaren kam am 14. Oktober 1948 die erste Ausgabe heraus – zunächst noch unter Nachkriegsbedingungen. Die Schreibmaschinen waren zum Teil geliehen oder von zu Hause mitgebracht und das Papier knapp. Fünf Jahre lang blieben Redaktion und Verlag an der Alster, bevor sie 1953 in das Springer-Haus in der Neustadt umzogen.