In 22 Verhandlungstagen sollen die Umstände aufgeklärt werden, die zum Tod des dreijährigen Mädchens aus Billstedt führten. PUA befragt Mitarbeiterinnen des Jugendamtes unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Hamburg. Die Eltern der dreijährigen Yagmur aus Billstedt müssen sich wegen des gewaltsamen Todes ihrer Tochter vom 11. Juni an vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Insgesamt seien vorerst 22 Verhandlungstage anberaumt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Das Gericht selbst wollte sich zunächst nicht äußern. Laut Anklage wird der Mutter Mord, dem Vater Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen vorgeworfen.
Yagmur („Yaya“) starb am 18. Dezember an den Folgen eines Leberrisses. Das Mädchen, das seit der Geburt unter der Obhut mehrerer Jugendämter stand, war über Jahre körperlich misshandelt worden.
Einigen Jugendamtsmitarbeiterinnen werden deshalb nun Versäumnisse vorgeworfen. Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss versucht derzeit, die Umstände des Todes zu ermitteln. Bei der Sitzung am heutige Donnerstag muss die Öffentlichkeit allerdings zunächst draußen bleiben.
Die als Zeugen geladenen Mitarbeiterinnen des Allgemeinen Sozialen Dienstes sollen nur in nicht öffentlicher Sitzung aussagen. Diese Weisung geht von den jeweiligen Bezirksamtsleitungen aus. Die Vernehmungen werden demnach hinter verschlossenen Türen durchgeführt.
Kritik von PUA-Chef
Dazu André Trepoll (CDU), Vorsitzender des Untersuchungsausschusses: „Für die Zukunft erwarte ich, dass bei der Erteilung der Aussagegenehmigungen neben dem Sozialdatenschutz auch dem großen öffentlichen Aufklärungsinteresse an dem Fall Yagmur Rechnung getragen wird.“ Es gebe eine Vielzahl von Fragen, die durchaus öffentlich gestellt werden sollen und können.