Geldsorgen? Kenn‘ ich auch, sagte sich Gunter Gabriel, 71. Der Sänger gibt ein Charity-Konzert für das St. Pauli Museum. Wenige Karten gehen in den freien Verkauf.

Hamburg. „Hey Boss, ich brauch mehr Geld!“ Ein Song, mit dem Country-Legende Gunter Gabriel Mitte der siebziger Jahre berühmt wurde. Mit Geldsorgen kennt sich der heute 71-Jährige aus, weil er vor einigen Jahren noch mehrere Hunderttausend Euro Schulden hatte. Ehrensache, dass er nun auch auf dem Kiez seine Unterstützung anbietet.

Denn auch das St. Pauli Museum an der Davidstraße kämpft seit Jahren um seine Existenz. Doch trotz immer wieder aufkommender Geldsorgen lässt man sich auf dem Kiez nicht unterkriegen – getreu dem Motto: Totgesagte leben länger.

„Wir sind nicht insolvenzgefährdet, aber die Mittel sind wie bei vielen kulturellen Einrichtungen äußerst knapp“, sagt Sabrina Hirche, Vorstandsmitglied im 2005 gegründeten Förderverein des Museums. Das Museum finanziert sich demnach ausschließlich durch Eintrittsgelder und Mitgliedsbeiträge. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Sponsoren und Förderern.“

Mit einer neu eingerichteten Museumsbar und ständig wechselnden Ausstellungen versucht das Museum derzeit, neben Touristen vor allem auch Anwohner und Nachbarn zu erreichen. Ob Esso-Häuser oder Gefahrengebiet – die geschichtlichen und aktuellen Ausstellungen dokumentieren den Wandel auf St. Pauli ebenso wie den teils kreativen Protest der Anwohner, die sich um den unverwechselbaren Charme ihres Viertels sorgen.

Kein Wunder, dass man mit Country-Rebell Gunter Gabriel nun einen Mann gefunden hat, der selbst immer unangepasst seiner Wege ging. Wer könnte wohl besser zum Kiez passen?

Zu Gunsten des Museums gibt der Sänger am Freitag, 28. Februar, ein Charity-Konzert auf der erst kürzlich eingeweihten Bühne des Museums. „Gunter hat selbst hier um die Ecke gewohnt und fühlt sich dem Kiez daher sehr verbunden“, sagt Hirche. Bei rund 80 Karten, die in den Vorverkauf gehen, ist zwar Wohnzimmeratmosphäre garantiert, aber Eile angesagt. Oder wie würde Gabriel sagen: „Baby, gib Gas!“