Das Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld zur Fußball-WM 2014 kann nun doch stattfinden. Die Hamburger Umweltbehörde hat sich dafür doppelt abgesichert.
Hamburg. Erleichterung bei den Hamburger Fußballfans: Das Public Viewing zur Fußball-WM in Brasilien 2014 auf dem Heiligengeistfeld soll nun doch stattfinden. „Das Fanfest ist gerettet“, sagte Kerstin Graupner, Sprecherin der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), dem Abendblatt.
Die meisten Partien der deutschen Mannschaft werden aufgrund der Zeitverschiebung von vier bis sechs Stunden erst zwischen 21.00 und 24.00 Uhr angepfiffen. Normalerweise lässt das Bundesimmissionsschutzgesetz keine lauten Veranstaltungen in der Nacht zu.
Bei der vergangenen Umweltministerkonferenz am 15. November in Erfurt hatte Hamburgs Umweltsenatorin Jutta Blankau einen Beschluss erwirkt, wonach der Bund eine Verordnung über den Lärmschutz bei öffentlichen Fernsehübertragungen im Freien erlassen möge.
„Wir sind optimistisch, dass es eine bundeseinheitliche Regelung, wie schon bei den letzten Fußballweltmeisterschaften, geben wird“, sagte Graupner. Eine solche Regelung werde zwar bevorzugt, jedoch habe man sich noch anderweitig abgesichert. Alternativ gebe es demnach die Möglichkeit einer Sondergenehmigung über die Landesverordnung für die Zeit der Weltmeisterschaft. Wie eine solche Sondergenehmigung aussehen könnte, werde derzeit noch geprüft.
Besonders betroffen von den späten Anstoßzeiten sind vor allem die Vorrundenspiele. „Es bleibt abzuwarten, wie die Gruppen zusammengewürfelt werden“, sagte Graupner. „Natürlich können wir nicht jedes Spiel bis tief in die Nacht übertragen“. Ausnahmegenehmigungen seien aber auf jeden Fall möglich.
Es gebe jedoch Befürchtungen, dass Anwohner gegen das Fanfest klagen könnten. „Daher müssen wir uns eindeutig absichern“, sagte Graupner.
Wie berichtet, sah das Bezirksamt Hamburg-Mitte wegen des Bundesimmissionsschutzgesetz noch im Oktober keine Möglichkeit zur Genehmigung der Veranstaltung. Die Absage sorgte für großen Unmut.
Mit dem Sofa ins Stadion
Auch andere Städte planen bereits für die Fußball-WM im kommenden Jahr. In Berlin, wo in der Vergangenheit mehrere Hunderttausend Fans auf der Straße des 17. Juni feierten, soll es ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung für die nächtliche Fanmeile geben.
Eine ganz besondere Aktion planen die Fans des Zweitligisten 1. FC Union Berlin. Die Fans dürfen im kommenden Sommer Sofas im Stadion „An der Alten Försterei“ aufstellen. Präsentiert wurde das Projekt am Dienstagabend bei der zweiten ordentlichen Hauptversammlung der Stadion AG.
„Das schönste Fußballstadion Berlins wird zum größten Wohnzimmer der Welt. Wir teilen unser Wohnzimmer mit Freunden und laden alle Berlinerinnen, Berliner und Gäste zu uns ein“, lautet das Motto. Transport und Wetterschutz der Sofas müssen aber noch geklärt werden.