Sportpolitischer Sprecher der CDU, Frank Schira, fordert vom Senat dringend eine Lösung. Der Bezirk Mitte hat dem Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld aus Lärmschutzgründen eine Absage in Aussicht gestellt.

St. Pauli. Eine Weltmeisterschaft 2014 ohne Fanfest auf dem Heiligengeistfeld – das ist für die meisten Fußballfans undenkbar. Wie berichtet, sieht das Bezirksamt Hamburg-Mitte wegen des Bundesimmissionsschutzgesetz keine Möglichkeit zur Genehmigung der Veranstaltung, da die Spiele in Brasilien wegen der Zeitverschiebung hier erst spätabends angepfiffen werden. Die Absage, die die Stadt der traditionellen Veranstaltung aus Lärmschutz-Gründen erteilen könnte, sorgt für Unmut. Zumal laut Bundesumweltministerium die Länder eigene Verordnungen zum Public Viewing erlassen können.

„Das Fanfest muss stattfinden“, sagt Frank Schira, sportpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion. „Hamburg ist eine Millionenstadt, die eine Sportdekade propagiert und sich fit machen will für internationale Veranstaltungen.“ Eine Absage des Fanfestes sei vor diesem Hintergrund mehr als peinlich. Der Senat müsse alles daran setzen, eine Lösung zu finden.

Dieser Meinung ist auch Christiane Blömeke von den Grünen. „Der Senat sollte jetzt ein wenig sportlichen Ehrgeiz zeigen und nicht nicht gleich den Kopf in den Sand stecken“, sagt sie. Es gelte jetzt die Spielräume zu nutzen, die das Landesrecht bietet. „So wie es aussieht, könnte Hamburg eine Regelung erlassen, die ein Fanfest im kommenden Jahr ermöglicht. Ich erwarte vom Senat Kampfgeist“, so Blömeke.

Aus der Senatskanzlei heißt es, es gebe in Sachen Public Viewing noch keine endgültige Entscheidung. „Die Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen“, sagt Sprecher Christoph Holstein. In der Tat sei die Genehmigung des Fanfestes lärmschutzrechtlich schwierig. Doch auch der Senat sei der Veranstaltung gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen. „Wir werden den Bezirk dabei unterstützen, eine Lösung zu finden.“

Der Schutz der Anwohner müsse dennoch Priorität haben, sagt Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Hamburg-Mitte. „Aus Gesprächen mit den Bürgern weiß ich aber, dass ihre Vorbehalte gegen das Public Viewing weitaus geringer sind als seinerzeit gegen die Harley Days.“ Die hatte Veranstalter Uwe Bergmann, der auch das Fanfest auf dem Heiligengeistfeld organisiert, auf den Großmarkt verlegt.

Kommt die Fläche vielleicht auch als Alternative für das Fanfest in Betracht? „Leider nicht“, sagt Bergmann. „Der Großmarkt ist ein Wirtschaftsbetrieb. Dort können wir nicht über Wochen eine Infrastruktur aufbauen.“ Zudem könne das Fest ohne Sondergenehmigung nirgendwo stattfinden. Es sei jedoch optimistisch, dass eine Regelung gefunden werde. „So lange arbeiten wir weiter an den Vorbereitungen.“