Schwanenvater Olaf Nieß und seine Helfer bringen die Alsterschwäne in Booten in ihr Winterquartier auf dem Eppendorfer Mühlenteich. Die Umsiedlung schützt die Tiere vor der möglicherweise zugefrorenen Alster.

Hamburg. Die Hamburger Alsterschwäne haben ihr Winterquartier bezogen. Schwanenvater Olaf Nieß und seine Helfer haben die Schwäne am Mittwochmorgen an der Rathausschleuse eingefangen und in Booten zum Überwintern auf den Eppendorfer Mühlenteich gebracht. Rings um die Schleuse hatten sich viele Schaulustige versammelt, um dem Spektakel auf der Alster zuzusehen.

Mit sechs kleinen Booten und Unterstützung der Wasserschutzpolizei umzingeln die Schwanenhelfer die Tiere und treiben sie vorsichtig, Stück für Stück in die Schleuse, wo dann ein Schwan nach dem anderen in die mit Stroh ausgelegten Boote gehoben werden kann. Damit die Tiere nicht wieder entwischen, werden sie mit Klettbändern an Flügeln und Beinen fixiert. Trotz manchem hektischen Flügelschlagen und erbostem Fauchen sitzen so schließlich rund 45 Schwäne ordentlich aufgereiht in ihren Booten. Sie haben sich mittlerweile beruhigt - wohl auch dank mancher Streicheleinheit der Helfer. Und so schippern die Tiere nach gut zwei Stunden ihrem Winterquartier in Eppendorf entgegen. Nur dem einen oder anderen ist die Flucht vor den Fängern gelungen - sehr zur Freude der Zuschauer. „Ein paar Ausreißer gibt es immer“, sagt Schwanenvater Olaf Nieß. Die verbliebenen Tiere werden in den nächsten Tagen noch eingefangen. Einige von ihnen würden den Weg zum Winterquartier aber auch ganz allein zurücklegen.

Die Umsiedlung der Schwäne im Winter ist nötig, da die Alster im Winter zufrieren kann. Dabei liefen die Schwäne Gefahr, im Eis fest zu frieren oder zu verhungern. Der Eppendorfer Mühlenteich friert dank spezieller Pumpen nicht zu. So können die Schwäne dort einen eisfreien Winter verbringen, bevor es im Frühjahr zurück auf die Alster geht. (hpjt)