Eigentlich hätten die Betreiber das Gelände bis Ende August räumen müssen. Jetzt wurde die Frist um einen Monat verlängert. Betreiber arbeiten an Nutzungskonzept.

Hamburg. Die Räumung der Soulkitchen-Halle wurde im einen Monat verschoben. Laut Betreiber Mathias Lintl habe es Gespräche mit der städtischen Sprinkenhof AG gegeben, die mit der Verwaltung der Halle betraut ist. Eigentlich hätten Lintl und seine Mitstreiter das Gelände bereits Ende August räumen sollen. „Nur können wir zumindest noch den Sommer ausnutzen“, so Lintl.

Kurz vor Ablauf der letzten Frist hatte die Stadtteilinitiative Soulkitchen-Halle mehr als 6100 Unterschriften für den Erhalt der Halle beim Eingabeausschuss der Bürgerschaft eingereicht. „Mit der Online-Petition hatten wir auf eine aufschiebende Wirkung gehofft. Das haben wir nun erreicht“, so Lintl. Bis Ende September werden nun alle Kulturveranstaltungen wie geplant auf dem Platz neben der Halle stattfinden.

Die Halle selbst, die durch Fatih Akins Film „Soulkitchen“ bekannt wurde, war Ende Juni geschlossen worden, weil ihr ein Gutachten Baufälligkeit beschieden hatte. Das mehr als 100 Jahre alte Gebäude soll abgerissen werden.

Die Kulturschaffenden sollen noch bis zum Frühjahr 2014 Zeit bekommen, ein tragfähiges Nutzungs- und Umbaukonzept zu erstellen. „Dabei sollte im Sinne von 'Upcycling' Wert darauf gelegt werden, dass Bauteile aus Abbruchgebäuden weiterverwendet werden“, sagt Lintl. Ein entsprechendes Konzept sei bereits in Arbeit.

Laut Angaben der Finanzbehörde sei der Mietvertrag für die Betreiber bereits Ende 2012 ausgelaufen. „Seitdem gibt es weder einen Mietvertrag noch eine Betriebs- und Nutzungserlaubnis“, so Sprecher Daniel Stricker. Die Soulkitchen-Betreiber seien lediglich geduldet gewesen. Eine entsprechende Nutzungsvereinbarung, die den Soulkitchen-Betreibern offiziell genehmigen würde, das städtische Gelände zu nutzen, habe Lintl bisher nicht unterschrieben.