Die Politik will mehr Nachhaltigkeit. Das Scandic Hotel gilt als ein Musterbeispiel. Die Zimmerbelegung des Hauses liegt bei durchschnittlich 80 Prozent.
Hamburg. Umweltschonende und nachhaltige Hotellerie kann erfolgreich sein. Das gilt laut Direktor Folke Sievers zumindest für das Scandic Hotel Emporio am Valentinskamp. Zum ersten Geburtstag des 325-Zimmer-Hauses zog er eine positive Bilanz. Die Zimmerbelegung des Hauses, das mit dem Silberzertifikat der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet wurde, liegt bei durchschnittlich 80 Prozent. Auch die Tagungsräume, die Bar und das Restaurant seien gut ausgelastet, so Sievers. Bereits seit 1993 hat die Scandic-Kette die Nachhaltigkeit fest in ihrer Hotelphilosophie verankert. In dem Hamburger Haus gibt es zum Beispiel keine Einwegverpackungen in den Hotelzimmern und Bädern. Anstatt Flipcharts stehen im Tagungsbereich abwischbare Wände. Statt handelsüblichem Mineralwasser wird den Gästen aufbereitetes Wasser serviert: „Dadurch sparen wir lange Transportwege“, sagt Sievers.
Mit 747 von 765 möglichen Punkten rangiert das Scandic Crown Hotel bundesweit auf Platz 1 eins der Certified Green Hotels, die vom Verband Deutsches Reisemanagement ausgezeichnet werden. Die Grünen sehen das Hotel als Vorzeigehaus, von denen es „viel mehr in Hamburg geben müsste. Nachhaltiger Tourismus kann auch eine Städtetour in ein modernes Haus wie das Scandic mitten in der Hamburger Innenstadt bedeuten“, sagt Grünen-Tourismusexperte Anjes Tjarks. In einem Antrag soll der Senat aufgefordert werden, bis Ende dieses Jahres „ein Gesamtkonzept zur Förderung und besseren Bewerbung von nachhaltigem Tourismus in Hamburg vorzulegen“.
Auch die CDU hat ein Herz für „grünen Tourismus“. So fordert Tourismusexperte Andreas Wankum: „Der Umweltschutz sollte bei Reisen nach Hamburg einen immer größeren Stellenwert einnehmen.“ Angebote für die Anreise mit der Bahn sollten ausgeweitet, die Stadträder sollten vermehrt angeboten werden, so Wankum. Die Tourismus GmbH setzt ebenfalls auf Nachhaltigkeit. Zurzeit verhandelt sie mit der Deutschen Bahn darüber, das StadtRad in den Leistungsumfang der Hamburg Card zu integrieren: „So wollen wir mehr Gäste dafür begeistern, mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs zu sein“, sagte HHT-Chef Dietrich von Albedyll.