Masken, Figuren und Schrumpfköpfe finden zum Ende des Monats auf einem alten Schwimmkran im Hamburger Hafen ein neues Zuhause. Bis zu einhundert Umzugshelfer sind dafür im Einsatz.

Hamburg. Die Haltverbotszone ist bereits eingerichtet, der erste Container steht und die Suche nach fleißigen Helfern läuft auf Hochtouren. Zum Ende des Monats muss Harrys Hafenbasar die bisherigen Räumlichkeiten in der Erichstraße auf St. Pauli verlassen.

Doch der Umzug wird ein Mammutprojekt. 365.227 Objekte hat Inhaber Gereon Boos gezählt. „Und fast alle müssen mit“, sagt er. Einige Objekte wie die zahlreichen ausgestopften Tiere, hat Boos bereits in den vergangenen Wochen in ihr neues Zuhause gebracht.

Für Harrys Hafenbasar geht es zurück zu den Ursprüngen – in den Hamburger Hafen. In monatelanger Restaurierungsarbeit hat Gereon Boos einen alten Schwimmkran wieder auf Vordermann gebracht. Auf 210 schwimmenden Quadratmetern sollen die exotischen Souvenirs aus aller Welt in Zukunft ihren Platz finden. Wo genau der Schwimmkran seinen Liegeplatz haben wird, steht noch nicht fest. Boos wartet noch auf eine Genehmigung der Behörden.

Einen Eröffnungstermin kann der gelernte HNO-Arzt daher noch nicht nennen. „Erst einmal müssen wir den Umzug bewältigen.“ Boos rechnet mit bis zu einhundert Helfern, die ihm beim Umzug am kommenden Wochenende unterstützen wollen. Mit Hilfe einer Menschenkette sollen die kuriosen Objekte im Hansahafen unweit der Hafencity, wo der Schwimmkran derzeit angelegt hat, von den Umzugscontainern an Bord getragen werden. Echte Schrumpfköpfe inklusive.

Raritäten aus sechs Jahrzehnten

Die Geschichte des Hafenbasars geht bis in die 50er-Jahre zurück. 1952 eröffnete der Seemann Harry Rosenberg einen Münz- und Briefmarkenladen, verkaufte aber nur Masken und andere Souvenirs, die als Dekoration gedacht waren. Über die Jahre besserten immer mehr Matrosen ihre Heuer auf, indem sie ihre Mitbringsel an Harry verkauften. So entstand eine beachtliche Sammlung.

1996 verkaufte Rosenberg, der im Jahr 2000 starb, den Basar an seine Tochter Karin - im selben Jahr kam die Kündigung für die Räume am alten Standort. Nach Zwischenstationen in der Nachbarschaft und in einer Fabrikhalle eröffnete Karin Rosenberg 2001 am heutigen Standort in einer früheren Museumskneipe den Hafenbasar erneut. 2011 verstarb sie überraschend. Ihre Tochter Kim verkaufte die Kiez-Institution an Gereon Boos.