Die flauschigen Langohren ziehen vom Tierheim an der Süderstraße in ein Alsterdorfer Seniorenheim. „Positive Wirkung auf Demenzkranke”.

Hamburg. Rein in die Transportbox, Klappe zu und auf geht die Reise: Mit ihrem Umzug vom Tierheim an der Süderstraße in das Seniorenheim Alsterberg in Alsterdorf beginnt für zwei Kaninchen eine besondere Mission. In ihrem neuen Zuhause sollen sie Menschen mit Demenz den Alltag verschönern, indem sie schlicht und einfach in ihrem neuen Riesen-Gehege mit Garten umherhoppeln und sich mit Karotten füttern lassen.

In dem Seniorenheim habe man mit Tieren sehr positive Erfahrungen gemacht, erzählt Gaby Kelmereit, Leiterin der sozialen Betreuung. Sie ist zusammen mit ihrer Kollegin Birte Mucke ins Tierheim des Hamburger Tierschutzvereins an der Süderstraße gekommen, um die Kaninchen abzuholen. „Die Menschen, die bei uns wohnen, freuen sich, wenn sie sich um die Häschen kümmern können” sagt sie. Da das Langzeitgedächtnis bei Demenzkranken noch funktioniere, würden glückliche Kindheitserinnerungen geweckt, wenn die Senioren ein Kaninchen streicheln, ergänzt Birte Mucke. „Ein Tier begegnet einem Menschen ganz unvoreingenommen, es kümmert sich nicht darum, ob der Mensch geistig völlig fit ist oder nicht.” Daher gebe es inzwischen mehrere Seniorenheime, die Tiere halten, erzählen die beiden.

Wie die zwei flauschigen Begleiter heißen sollen, steht noch nicht fest. „Das entscheiden die Bewohner selbst”, sagt Gaby Kelmereit. Die Kaninchen waren vor Kurzem in einem Käfig in Allermöhe gefunden worden, wo sie von ihrem früheren Besitzer ausgesetzt worden waren.