Kleine Katzen in Lokstedt, Kaninchen-Babys im Müll: Das Tierheim Süderstraße ist in den Ferien Auffangort für zahlreiche ausgesetzte Tiere.

Hamburg. Hamburgs Tierheime sind überfüllt. Gerade jetzt in den Sommerferien ist die Situation besonders schlimm. Wie in jedem Jahr gibt es Tierbesitzer, die ihre Haustiere kurz vor dem Urlaub einfach irgendwo aussetzen.

Das bekommt auch das Tierheim an der Süderstraße zu spüren. „Wir werden dieses Jahr an unsere Grenzen stoßen“, sagt Sprecherin Lisa Monkau. Besonders am vergangenen Wochenende sei es schlimm gewesen. Zahlreiche Tiere seien einfach irgendwo angebunden oder im Karton ausgesetzt worden. Darunter auch sieben Kaninchen, die an der Hafenbahn auf der Veddel in einer Mülltonne gefunden wurden. Drei von ihnen waren erst zwei Wochen alte Babys.

Auch Katzen werden häufig beim Müll in Kartons oder Transportboxen gefunden. So geschehen im Fall zweier Katzenbabys in Lokstedt. „Wir rechnen auch in diesem Jahr wieder mit mindestens 500 abgegebenen Katzen“, so Monkau. Auch die Zahlen der Kleintiere sei besorgniserregend. Wenn in Niedersachsen am 23.Juli die Sommerferien beginnen, erwartet das Tierheim einen erneuten Zuwachs.

Die ohnehin schon angespannte Situation könnte sich nun noch dadurch verschärfen, dass vier große Tierheime in Schleswig-Holstein in Finanznot stecken und möglicherweise schließen müssen. Darunter auch das Tierheim Mölln in Schleswig-Holstein.

Sollte es an einem oder mehreren Standorten tatsächlich zu Schließungen kommen, müssten Hamburgs Tierheime einspringen. Dann würde sich die Situation in Hamburgs Tierheimen noch einmal verschärfen.

Service für Tierhalter