BUND sieht höhere Akzeptanz für die Region. Prestigeträchtiger Weltnaturerbe-Titel wurde im vergangenen Jahr verliehen.

Hamburg. Ein Jahr nach der Verleihung des Titels Weltnaturerbe für den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer haben Naturschützer eine positive Bilanz gezogen. „Nach dem Jahr gibt es in der Region eine höhere Akzeptanz, man ist ein Stück weit stolz auf den Titel“, sagte der Hamburger Landesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Manfred Braasch. „Die Menschen merken, wir haben etwas ganz Tolles vor der Haustür, das wir schützen müssen.“ Das Hamburgische Wattenmeer hatte den prestigeträchtigen Titel am 27. Juni 2011 bekommen. Damit schloss sich eine Lücke: Seit diesem Tag gehört das gesamte deutsche Wattenmeer zum Unesco-Weltnaturerbe.

Seit Juni 2009 stehen bereits die mehr als 9500 Quadratkilometer großen Watt-Regionen vor Schleswig-Holstein, Niedersachsen und den Niederlanden als Weltnaturerbe auf einer Stufe mit Naturwundern wie der Serengeti-Steppe in Tansania oder dem Great Barrier Reef vor Australien.

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Abzuwarten bleibe, ob der Welterbe-Titel helfe, die Ölförderung dauerhaft zu unterbinden, sagte Braasch. „Das wird die Nagelprobe.“ Der Ölförderkonzern RWE Dea hatte angekündigt, im niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Wattenmeer nach Öl suchen zu wollen. „Da gibt es Widerstände“, sagte Braasch. Die Gebiete, in denen gebohrt werden soll, sind zwar ökologisch hoch wertvolle und streng geschützte Teile der Nationalparks, gehören als zeitweise Enklaven aber nicht zum Weltnaturerbe. (dpa)