Die kleinen Jungtiere räkeln sich bereits auf den Sandbänken und sind bei Niedrigwasser für die geschulten Besatzungen gut zu erkennen.

Tönning/Wilhelmshaven. Im Wattenmeer hat die jährliche „Seehund-Inventur“ begonnen. Thomas Borchardt vom Nationalparkamt in Tönning startete am Montag zu einem ersten Zählflug über der Nordsee, um den Seehundbestand vor Schleswig-Holstein zu erfassen.

Nach Angaben des „Gemeinsamen Wattenmeersekretariats“ in Wilhelmshaven (CWSS) wird der Seehundbestand im Gebiet zwischen dem niederländischen Den Helder bis zum dänischen Esbjerg seit rund 25 Jahren zeitgleich erfasst. Im vergangenen Jahr ergaben die koordinierten Flugzählungen im niederländisch-deutsch-dänischen Wattenmeer 24.118 Seehunde – 7044 davon waren Jungtiere. Das war die bislang höchste Zahl seit Beginn der gemeinsamen Zählungen. Im Einzelnen wurden 3105 Seehunde (699 Jungtiere) in Dänemark gezählt, 8493 (3294) in Schleswig-Holstein , 4699 (1606) in Niedersachsen und Hamburg sowie 7821 (1445) in den Niederlanden.

+++ Seehund-Bestand erreicht Höchstwert +++

Diese Zahlen entsprachen jedoch nicht dem tatsächlichen Bestand, da sich niemals alle Seehunde gleichzeitig auf den Sandbänken sonnen. Die Gesamtzahl aller Seehunde im Wattenmeer kann daher nur geschätzt werden: Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN-SH) schätzte den Gesamtbestand der Seehunde für 2011 auf rund 35 500 Tiere. (dpa)