Rund 30.000 Teilnehmer feierten den Motorradgottesdienst. Beim Konvoi nach Kaltenkirchen schwingt sich auch Bischöfin Fehrs aufs Bike.

Hamburg. Rund 30 000 Biker aus aller Welt sind am Sonntag zu dem traditionellen Motorradgottesdienst am Hamburger Michel gekommen. Unter dem Motto „Zeig dich!“ versammelten sich die Motorradfahrer, um gemeinsam zu beten, zu singen und anschließend gemeinsam nach Kaltenkirchen zu fahren. „Fahrt nicht schneller, als euer Schutzengel fliegen kann“, rief der Pastor des Motorradgottesdienstes, Erich Faehling, den Bikers zu. Auch Bischöfin Kirsten Fehrs (50), die seit vergangenem Herbst zuständig für den Sprengel Hamburg und Lübeck ist, war bei dem Gottesdienst mit dabei. Es ist der erste Motorradgottesdienst der erst Ende Mai gegründeten evangelisch-lutherischen Nordkirche.

+++ Motorradgottesdienst: "Ein Segen, dabei zu sein" +++

Gleich zu Beginn des Gottesdienstes wurde gemeinsam das Lied „Schutzengel“ angestimmt. In dem Refrain heißt es: „Ich fahr’ nie schneller mein Freund, als mein Schutzengel fliegen kann.“ Beherzt sangen die Biker mit, der Michel war erfüllt von dem Gesang der Menschen. Auch draußen konnten die Biker den Gottesdienst bei einer Live-Übertragung verfolgen. Nach der Predigt sprach Fehrs den Segen für die Motorradfahrer.

„Es ist eine grandiose riesige Veranstaltung, aber auch mit Bezug zum christlichen Glauben – das ist für mich sehr wichtig“, erzählt der 52-jährige Motorradfahrer Thomas Ziegert. Bereits zum dritten Mal ist er beim Gottesdienst in Hamburg mit dabei. Auch der 70-Jährige Wolfgang Worthmann ist begeistert – er ist extra mit seiner Harley Davidson aus Südafrika zum Gottesdienst nach Hamburg gekommen. Schon seit er denken kann, kommt er jedes Jahr für die Veranstaltung her. Für Christian Münstedt ist es dagegen das erste Mal. Der 16-Jährige hat erst seit eineinhalb Monaten seinen Führerschein.

Nach dem Gottesdienst startete der Konvoi hupend mit den Bikern in Richtung Kaltenkirchen. Angeführt wurde er von Pastor Faehling, auch Bischöfin Fehrs saß an der Spitze des Konvois mit auf einem Bike. In Kaltenkirchen gibt es am Abend bis 18.00 Uhr ein Programm. Bei der traditionellen Abschlussparty spielen Bands wie The Living Box, Nycromatic und California Cornflakes auf.

Der Organisationsleiter des Motorradgottesdienstes, Bernd Lohmann, zeigte sich nach dem Gottesdienst zufrieden mit der Veranstaltung - auch wenn dieses Jahr wegen des schlechten Wetters rund 5 000 Biker weniger gekommen sind als 2011. „Richtig beruhigt bin ich aber erst, wenn ich alle Motorräder heil in Kaltenkirchen habe“, sagte er.

Mit Material von dpa und epd