Zwei Konzepte vereinen sich am Großen Grasbrook in der HafenCity unter einem Dach des Gebäudes mit der spektakulären Dachkonstruktion.
Hamburg. In diesen Tagen ist bei Anne-Marie Bauer, Marc Ciunis und Christoph Strenger Partystimmung angesagt. Das hat einen guten Grund: Denn die drei umtriebigen Freunde und Geschäftspartner haben in der HafenCity mit Blick auf die Elbphilharmonie ihr neues "Gastrobaby" eröffnet.
Zwei Konzepte vereinen sich am Großen Grasbrook unter einem Dach des von den Architekten EMBT aus Barcelona entworfenen Gebäudes mit der spektakulären Dachkonstruktion. Die mutet aus der Ferne wie der Flügelschlag einer Möwe an. In der oberen Etage ist Coast by East eingezogen und unten Sansibar Wine - sozusagen eine kleine Schwester der legendären Sansibar von Herbert Seckler in den Rantumer Dünen auf der Insel Sylt.
Aber Seckler fehlte gestern bei der großen Eröffnungsfeier mit rund 1000 Gästen - der Gastronom hatte in seinem eigenen Restaurant zu tun. Mit dabei waren stattdessen Kollegen wie Rüdiger Kowalke (Fischereihafen-Restaurant) und Vier-Jahreszeiten-Direktor Ingo C. Peters. Für das neue "gastronomische Aushängeschild" der HafenCity gab es viel Lob.
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Filmproduzent Reginald Puhl, der bald das Leben des Musikers James Last verfilmt, bekannte: "Ich bin wohl der Einzige heute Abend, der noch nie auf Sylt war. Aber diese Location gefällt mir, und die Dünen an den Wänden machen Lust auf die Insel." Oberbaudirektor Jörn Walter interessierte sich besonders für die Architektur: "Das ist ein Kleinod in der HafenCity zwischen all den hohen Gebäuden." Auch Ex-Justizsenator Carsten Lüdemann (CDU) war unter den Gästen.
Für Gastronom Strenger steht fest: "Die Lage ist einzigartig. Und nachdem wir auf Mallorca dieses Konzept bereits umgesetzt haben, war es Zeit für die Eröffnung hier in der HafenCity." Es wurden 6,5 Millionen Euro investiert. Wer in der oberen Etage Platz nimmt, hat von drinnen oder der Terrasse einen Panoramablick auf die HafenCity. Die Fensterfront kann komplett geöffnet werden. Die Wand im Inneren ist mit Pflanzen begrünt, erzählt Anne-Marie Bauer. Die gebürtige Bayerin leitet seit Jahren das East-Hotel auf dem Kiez, das ebenfalls von Marc Ciunis und Christoph Strenger betrieben wird. Zu essen gibt es beispielsweise Loup de Mer mit Oriental Dressing und Mikrosalat, Rinderfilet mit Birnen und Zuckerschoten oder Sushi.
Wer im Sansibar Wine Platz nimmt, fühlt sich ein wenig wie im Original auf Sylt. An Deutschlands wohl berühmteste Strandbude erinnern das viele Holz und die Dünenbilder an den Wänden. Zu essen gibt es Gerichte, die auch in der Sansibar auf Sylt auf der Speisekarte stehen: Carpaccio von der Roten Bete oder den Wagyu Burger mit getrüffeltem Parmesan. Die Gäste können aus 1200 Weinen wählen.
Marc Ciunis, 1964 in Hamburg geboren, kennen viele Hamburger vom Szentreff Ciu am Ballindamm. Er war Barkeeper im Hemingway und Meyer Lansky's, gründete die erste Hamburger Cocktailschule, die Intelligent Drinking Company IDC, ging gemeinsam mit Hubert Sterzinger mit dem American Diners und einem Getränkegroßhandel pleite und ist heute Teilhaber des East-Hotels. Wie umtriebig Ciunis, Bauer und Strenger sind, zeigen ihre neuen Pläne. Sie wollen hoch hinaus.
In der 23. Etage mit einer Dachterrasse in 90 Meter Höhe wollen die drei gemeinsam mit Hotelier Andreas Fraatz (Empire Riverside, Hafen Hamburg) ein Restaurant und eine Bar in den Tanzenden Türmen an der Reeperbahn eröffnen. Noch ist der Mietvertrag nicht unterschrieben, deshalb wird über das genaue Konzept auch noch nicht gesprochen. Nur eines verrät Strenger schon mal: "Sushi wird dort nicht auf der Speisekarte stehen."