300 Schiffe kommen zum Hafengeburtstag in die Hansestadt, darunter drei Großsegler, auf denen noch Plätze frei sind für die Parade.
Hamburg. Mehr als eine Million Zuschauer, zwei Ufer und den Schiffen so nah: Die Ein- und Auslaufparaden des Hamburger Hafengeburtstags sind die traditionellen Höhepunkte dieses großen Volksfests im Norden, das am nächsten Wochenende vom 11. bis 13. Mai gefeiert wird. Kreuzfahrt-Reedereien haben das längst erkannt. Taufen neuer Schiffe, Extra-Anläufe zum Hafengeburtstag - dieser maritime Laufsteg bietet sich dazu förmlich an. Doch in diesem Jahr dürften etliche große Windjammer die Stars der Paradenflotte sein, zu der sich nach aktuellem Stand bereits 300 Fahrzeuge angemeldet haben.
Darunter sind Hamburger Dampfschlepper, Ewer und Kutter. Groß ist auch die Zahl der Traditionssegler aus den Niederlanden, wo es eine starke Szene solcher Schiffe gibt, die in den meisten Fällen während des Hafengeburtstags Mitfahrmöglichkeiten bieten. Doch auch an Bord der ganz großen Windjammer können Besucher sich als Teil dieses maritimen Spektakels fühlen. Darauf macht jetzt der Verein Hafen Hamburg Marketing aufmerksam. "Die Einnahmen durch Passagiere werden für den Unterhalt der Traditionsschiffe benötigt", sagte Vereinssprecher Bengt van Beuningen.
+++ Zwei Premieren: "Aida"-Quartett und "Alex II"
So kommt in diesem Jahr die "Kruzenshtern", die fast schon Stammgast bei dem Hamburger Fest ist. 117 Meter lang ist die Viermastbark, die einst für die Hamburger Reederei F. Laeisz unter dem Namen "Padua" zwischen Europa und Südamerika segelte. Gebaut wurde der "Flying P-Liner" 1926 in Bremerhaven und ging nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung an die Sowjetunion. Heute gehört das nach dem deutsch-baltischen Kapitän und russischen Admiral Adam Johann von Kruzensthern benannte Schiff der Technischen Universität von Kaliningrad. Der Segler ist ein Schulschiff der russischen Fischereiflotte.
Häufiger Gast beim Hafengeburtstag ist auch diesmal das 110 Meter lange Vollschiff "Mir". Vollschiff meint, dass es an allen drei Masten klassische Rahsegel trägt. Die "Mir" ist ebenfalls ein Segelschulschiff, auf dem die Admiral-Makarow-Akademie in Sankt Petersburg den Nachwuchs für die Handelsmarine ausbildet und das an vielen Windjammerregatten teilnimmt. Weil sie diese oft gewinnt, gilt die "Mir" als schnellster Großsegler der Welt.
Ein weiteres als Vollschiff getakeltes Segelschulschiff ist die "Dar Mlodziezy", auf der junge polnische Seeleute das klassische Seemannshandwerk lernen können.
Zusätzlich zu diesen drei besonders großen Seglern haben sich zwei weitere Windjammer angesagt, die ihre Hafengeburtstagspremiere feiern. So die "Alexander von Humboldt II", eine 65 Meter lange Bark, die erst im vergangenen Jahr in Bremerhaven vom Stapel gelaufen ist. Sie ist nach der 1958 in Hamburg gebauten "Gorch Fock" der erste Windjammerdreimaster, der in Deutschland gebaut wurde. Sie löst den bisherigen Großsegler der Stiftung Sail Training ab, der wegen seiner grünen Segel und Reklamespots für Bier bekannt geworden war.
Eine Besonderheit der Windjammerflotte in diesem Jahr dürfte auch die "Star Flyer" sein: Mit 115 Meter Länge zählt sie wie "Mir" und "Kruzenshtern" zu den Größten ihrer Art. Doch an Bord dürfte der Ton weniger rau sein als auf einem Segelschulschiff: Der 1991 gebaute Viermaster kreuzt normalerweise mit rund 170 Passagieren an Bord durch das Mittelmeer.
Mitfahrmöglichkeiten auf den Großseglern vermittelt das Hamburger Unternehmen Inmaris Maritime Service ( www.inmaris.de ). Eine etwa siebenstündige Tour mit der Kruzensthern zur Einlaufparade kostet beispielsweise 100 Euro pro Person. Touren unterschiedlicher Dauer auf anderen Traditionsseglern werden zwischen 39 und 79 Euro angeboten. Infos dazu: www.hafengeburtstag.de oder bei der Hamburg Tourismus: Tel. 30 05 13 00