Hamburg. Zehntausende Menschen sollen eine „Protestwelle“ bilden. „Bunte, friedliche und kreative Demonstration“ sei geplant.

Mit einem Protestmarsch durch die Innenstadt, einem „Bannermeer“ auf dem Rathausmarkt und einer Bootsdemo auf der Binnenalster will das Bündnis „G20-Protestwelle“ am Sonntag, 2. Juli, in Hamburg für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Demokratie demonstrieren. Die Veranstalter – unter ihnen Gewerkschaften, Umweltorganisationen und demokratische Bewegungen – erwarten mehrere Zehntausend Teilnehmer, wie Uwe Hiksch, Anmelder der Demonstration und Mitglied der NaturFreunde Deutschland, am Mittwoch erklärte. „Dieser Protest wird getragen von der Mitte der Gesellschaft“, sagte Hiksch.

Auch Familien und ältere Menschen eingeladen

Ziel sei es, eine „bunte, friedliche und kreative Demonstration“ zu organisieren. „Wir laden ausdrücklich auch Familien und ältere Menschen ein und wollen zeigen, dass es Spaß machen kann, Nein zu sagen zu einer falschen Politik“, sagte Hiksch. Der Protest richte sich sowohl gegen die Bundesregierung, die mit dafür verantwortlich sei, dass Deutschland seine Klimaziele verfehle, als auch gegen die Staats- und Regierungschefs der 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer und der EU (G20), die am 7. und 8. Juli in Hamburg zusammenkommen.

„Wir fordern ein klares Signal der Regierungschefs, dass der Welthandel fair sein muss“, sagte Bertold Bose von der Gewerkschaft Ver.di. „Wie kann es sein, dass ein T-Shirt hier drei Euro kostet? Es ist unerträglich, wenn Konsum Elend erzeugt.“

Jörn Kalinski von der Hilfsorganisation Oxfam Deutschland sagte, soziale Ungleichheit sei „auch eine Gefahr für Demokratien“. Und er wies darauf hin, dass es derzeit in Afrika vier durch soziale Konflikte bedingte Hungerkrisen gibt. „Die G20 müssen akute Nothilfe leisten und sich dafür einsetzen, diese Konflikte zu beenden.“

Auftaktkundgebung auf dem Rathausmarkt

Die Auftaktkundgebung soll am Sonntag um 11.30 Uhr auf dem Rathausmarkt beginnen. Der Protestmarsch durch die Innenstadt und die Bootsdemo auf der Binnenalster, zu der laut Uwe Hiksch bisher mehr als 100 Boote angemeldet sind, sollen von 12.30 bis 15 Uhr stattfinden. Anschließend wird es eine Abschlusskundgebung auf dem Rathausmarkt geben.

Mehr Infos zur Route des Protestmarsches: www.g20-protestwelle.de

G20-Gipfel kurz erklärt:

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