Hamburg. Am namhaftesten ist die Liste beim „Global Citizen Festival“ am Vorabend des Gipfels. Auftritte von Coldplay und Shakira.

Der G20-Gipfel mobilisiert. Er lockt nicht nur die Staatschefs (mitsamt Gefolge) der 20 weltweit wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sowie Demonstranten nach Hamburg, auch Künstler aus nah und fern. Am namhaftesten ist die Liste beim „Global Citizen Festival“ am Vorabend des Gipfels: Beim Konzert am 6. Juli in der Barclaycard Arena wollen die kolumbianische Sängerin Shakira („Waka Waka“, „Hips Don’t Lie“) und Grammy-Gewinner Pharrell Williams aus den USA, der mit „Happy“ einen Welt-Hit landete, auf ihre Art ein Zeichen vor den politischen Gesprächen setzen. Andreas Bourani („Auf uns“) singt, ebenso Herbert Grönemeyer („Mensch“).

Der Wahl-Londoner verzichtet wie die britischen Pop-Stars Ellie Goulding, The Chainsmokers und Coldplay auf Gage. Sänger Chris Martin ist gleichzeitig Schirmherr des Abends der Organisation Global Citizen. Sie setzt sich für bessere Bildungschancen in sogenannten Entwicklungsländern ein. Alle Tickets wurden im Internet an User verlost, die an Kampagnen zur Armutsbekämpfung mitwirkten.

Nur noch Restkarten (8 Euro) gibt es für die Veranstaltung „Empört Euch – Engagiert Euch: Gegen die Inszenierung der Macht“ am 5. Juli (19.30 Uhr). Das Hamburger Literaturfestival „Lesen ohne Atomstrom“ lädt zur Sonderveranstaltung im Kleinen Saal der Laeiszhalle (Gorch-Fock-Wall). Germanistin und Autorin Auma Obama aus Kenia, ältere Schwester des Ex-US-Präsidenten, die indische Wissenschaftlerin Vandana Shiva, Schauspieler wie Renan Demirkan oder Thomas Tieme, Liedermacher Konstantin Wecker und Kabarettist Urban Priol lesen aus „Empört Euch!“, der Streitschrift des französischen Widerstandskämpfers und Ex-Uno-Diplomaten Stéphane Hessel. Die Beginner und Samy Deluxe rappen. Naoto Kan, als Premier Japans 2010 und 2011 mit am Konferenztisch, appelliert per Video an die Gipfelteilnehmer zum Verzicht auf Atomstrom und fossile Energieträger.

„Macht endlich Euren verdammten Job!“, fordern Künstler beim G20-Kabarettgipfel am 6. Juli (20 Uhr) im Lustspielhaus (Ludolfstr. 53). Auf Initiative der Gastgeber Alma Hoppe und von Sebastian Schnoy wollen acht Satiriker, unter ihnen Sebastian Richartz, Hans Scheibner und Saskia Brzyszczyk, „die Mächtigen der Welt mit ihren bösesten Nummern in den Schwitzkasten nehmen“. Der Erlös (Eintritt 10 Euro) geht als Spende an Amnesty International.

Schon am 30. Juni macht das Filmfest Hamburg auf die teils schwierigen Lebensbedingungen der G20-Staaten China, Türkei, Russland und USA aufmerksam. Im Abaton-Kino (Allende-Platz 3) stehen von 15 bis 24 Uhr in vier Filmen Menschen im Blick, die für Demokratie, Gerechtigkeit und Frieden streiten. Den Auftakt macht Raoul Pecks sehenswerte Doku „I Am Not Your Ne­gro“ über Martin Luther King, Malcom X und Medgar Evers sowie die Repräsentation von Afro-Amerikanern mit Missständen bis heute (Eintritt 8/erm. 7,50 Euro, 6 Euro bei mindestens 2 Filmen).

Frei ist der Eintritt in der Affenfaust Galerie (Paul-Roosen-Str. 43). Dort präsentiert vom 30. Juni (Eröffnung um 19 Uhr) bis zum 2. Juli der syrische Künstler Abdalla Al Omari „The Vulnerabilty Series“ – originelle Malereien, auf denen er Staatsoberhäupter wie Assad oder Trump als Vertriebene zeigt. Vom 1. (Eröffnung 19 Uhr) bis zum 7. Juli wird die Galerie zum „Museum des Kapitalismus“, ab 20 Uhr mit jeweils wechselnden Abendprogrammen.

G20-Gipfel kurz erklärt:

G20-Gipfel kurz erklärt

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