Hamburg . HVV stellt Verkehrskonzept zum Gipfeltreffen vor: Einschränkungen im Busverkehr. Acht Haltestellen werden nicht bedient.
Die Hamburger müssen sich rund um den G20-Gipfel auf Einschränkungen bei Bus und Bahn einstellen. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat am Freitag ein Verkehrskonzept vorgestellt, das für den Zeitraum vom 6. Juli um 12 Uhr bis zum 8. Juli um 20 Uhr gelten soll. „Natürlich stellt der G20-Gipfel die Verkehrsunternehmen vor große Herausforderungen. Aber unser Ziel ist es, alle Fahrgäste möglichst problemlos an ihr jeweiliges Fahrtziel zu bringen“, sagte der Sprecher des HVV, Rainer Vohl. Deshalb sei ein intelligentes und wohl durchdachtes Konzept ausgearbeitet worden. Während der Gipfeltage würden nur acht von rund 10.000 Haltestellen innerhalb des HVV nicht angefahren.
Aber im Busverkehr kann es im Zeitraum vom 6. bis zum 8. Juli „vor allem im Innenstadtbereich zu Beeinträchtigungen kommen. Die Fahrgäste sollten nach Möglichkeit U- und S-Bahnen nutzen“, empfiehlt Vohl.
Metrobuslinie 4 fährt nur bis zum Schlump
In der City werden auf den regulären Buslinien Shuttle-Busse im Zehn-Minuten-Takt eingesetzt. „Das heißt: Fast jede Haltestelle wird bedient, und mögliche Staus haben keinen Einfluss auf den Linienverkehr außerhalb der Innenstadt“, sagte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum.
Dafür enden zahlreiche Buslinien von außen kommend am Rande des Rings 1 an den U- und S-Bahn-Haltestellen, wo die Fahrgäste auf dem Weg in die Innenstadt umsteigen können. Insgesamt verkehren 29 der rund 150 Buslinien in Hamburg verkürzt: Die Metrobuslinie 4 zum Beispiel fährt nur bis zur U-Bahn-Haltestelle Schlump, hier ist der zentrale Umsteigepunkt zu den Linien U 2 und U 3 in alle Richtungen.
Für Fahrgäste der Metrobuslinie 5, die von der Endhaltestelle Burgwedel kommen, ist der erste Umsteigepunkt die U-Bahn-Haltestelle Niendorf Markt, hier fährt die U 2. Dort wenden die Busse und fahren nach Burgwedel zurück. Der zweite Umsteigepunkt auf der Linie 5 ist die U-Bahn-Haltestelle Hoheluftbrücke, hier hält die U 3. Der Metrobus 5 fährt dann noch bis zum Bezirksamt Eimsbüttel weiter und danach zum Niendorfer Markt zurück. Von den Endpunkten der verkürzten Buslinien pendeln dann jeweils die Shuttle-Busse in die Innenstadt.
Auch bei Hadag-Fähren gibt es Einschränkungen
Im gesamten Stadtgebiet wird es zeitweilige Straßensperrungen geben, wenn die Konvois der Staats- und Regierungschefs vom Flughafen zu den Hotels oder von dort zum G20-Gipfel auf dem Messegelände fahren. Außerdem werden Demonstrationen in der City erwartet. Für den ÖPNV gilt deshalb: „Die Fahrgäste müssen sich auf längere Fahrtzeiten einstellen“, warnt Kreienbaum.
Auch bei den Hadag-Fähren sollten die Kunden mit Einschränkungen rechnen: Die Linie 72 wird vom 7. Juli um 11 Uhr an nicht mehr die Haltestelle Elbphilharmonie anfahren und dort erst vom 8. Juli wieder planmäßig eingesetzt. Das Konzerthaus ist weiträumig abgesperrt, weil sich die Staats- und Regierungschefs hier am 7. Juli abends zu Konzert und Essen treffen.
Die U- und S-Bahnen sollen regulär fahren. Allerdings können laut HVV an der U-2-Haltestelle Messehallen und der S-Bahn-Station Sternschanze einzelne Ausgänge kurzfristig gesperrt sein. Diese beiden Haltestellen liegen in der Nähe des Messegeländes, dem G20-Gipfel-Tagungsort. Aber Hochbahn-Sprecher Kreienbaum ist wichtig: „Die Haltestellen werden zu jeder Zeit angefahren und sind erreichbar.“
Auch der Regionalverkehr von und nach Schleswig-Holstein ist vom Gipfel betroffen: Alle Züge der Deutschen Bahn aus Richtung Kiel und Flensburg beginnen und enden vom 6. Juli 21 Uhr bis zum 8. Juli um 21 Uhr in Altona. Diese Einschränkung gilt vom 6. Juli Betriebsbeginn bis zum 9. Juli Betriebsbeginn auch für die Züge der Nordbahn sowie der AKN.
CDU fordert, dass Hamburger gratis mit HVV fahren können
Aber es gibt auch gute Nachrichten für Nachtschwärmer: Die U-Bahnen verkehren in der Nacht vom 6. auf den 7. Juli bis etwa zwei Uhr nachts. Außerdem fahren die Nachtbusse planmäßig.
Die „Hamburger sollten während des G20-Gipfel nicht mit den Auto fahren, sondern auf Bus und Bahn umsteigen“, appellierte Verkehrsbehörden-Sprecherin Susanne Meinecke am Freitag. CDU-Verkehrsexperte Dennis Thering wiederholte die Forderung nach einer für die Hamburger kostenfreien HVV-Nutzung während des G20-Gipfel-Wochenendes. Das jedoch lehnt der HVV weiterhin ab.