Hamburg. Hamburgs Generalmusikdirektor wurde im Hotel Louis C. Jacob geehrt. Er reiht sich in eine Liste illustrer Vorgänger ein.
Einer der größten Verehrer des Champagners war Napoleon Bonaparte: „Nach dem Sieg verdiene ich ihn, nach der Niederlage brauche ich ihn ...“, sagte er.
Hamburgs Generalmusikdirektor Kent Nagano, einer der herausragenden Dirigenten weltweit, hat ihn sich verdient, den Champagner: Gestern erhielt der 66-Jährige im Hotel Louis C. Jacob den Champagne-Preis für Lebensfreude 2018, gestiftet von der Winzer-Vereinigung der Champagne. Die Auszeichnung, so die Stifter, soll an Menschen gehen, „die sich auf originelle, fröhliche, prickelnd-spritzige Weise um Lebensfreude und Lebensart in Deutschland verdient gemacht haben“.
Der gebürtige Kalifornier Nagano, der die Wiener, Berliner und New Yorker Philharmoniker ebenso dirigierte wie das Chicago Symphony Orchestra, hatte zu Beginn der Spielzeit 2015/16 sein Amt als Generalmusikdirektor und Chefdirigent an der Hamburger Staatsoper angetreten. „Kent Naganos Werk, die Musik, ist eine universelle Sprache, die über die Grenzen von Religion und Ethik hinausgeht“, sagte die Musikkritikerin Julia Spinola in ihrer Laudatio.
Wowereit: Hamburger können stolz sein
Auch Berlins früherer Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit war für die Ehrung Naganos nach Hamburg gekommen. „Lebensfreude – wie geht denn das?“, fragte er: „In Deutschland wird diese immer ein bisschen diskreditiert. Eine Leichtfertigkeit wird ihr angeheftet. Kent Nagano ist ein Beispiel dafür, dass das Gegenteil der Fall ist. Sie, als Hamburger, können stolz sein, dass dieser Mann Berlin verließ, um nach Hamburg zu kommen.“
Mit der Ehrung reiht sich Nagano ein in eine lange Liste illustrer Vorgänger: Opernstar Rolando Villazón hatte den Preis für Lebensfreude ebenso erhalten wie Thomas Gottschalk, Hape Kerkeling, Max Raabe oder Jan Josef Liefers vom Münster-„Tatort“. Mit Nagano feierten am Montagabend viele Prominente, unter ihnen die Schauspielerin Leslie Malton und auch „Tagesschau“-Chefsprecher Jan Hofer.