Hamburg. Die aufwendige Renovierung des Traditionshotels an der Elbchaussee ist abgeschlossen. Gäste stimmen über Zimmerausstattung ab.
„Neue Besen kehren gut“, lautet ein Sprichwort. Aber wer hätte gedacht, dass die neue Managerin des Luxushotels Louis C. Jacob an der Elbchaussee einmal selbst zum Besen greifen muss? Als es auf den letzten Metern der aufwendigen, knapp vier Monate dauernden Renovierung eng wurde, war sich Judith Fuchs-Eckhoff nicht zu schade, selbst anzupacken. Vielmehr erging an die komplette Abteilung Administration der Auftrag, den Hosenanzug gegen Jeans, die Tastatur gegen Wischmopp und Lappen zu wechseln. So vollbrachte die komplette Hotelcrew am Ende gemeinsam, dass das Traditionshotel an der Elbe wieder in neuem Glanz erstrahlt.
Küche wurde nach Wünschen des Chefkochs umgestaltet
Bis spät in den Mittwochabend hinein wurden die letzten Handgriffe getan. Seither ist das Herzstück des Louis C. Jacob, die Elbseite des Hotels, wieder für Gäste geöffnet. Schon im Eingangsbereich fallen Änderungen auf. Der Empfang sieht nicht nur goldener aus, er ist für die Mitarbeiter auch optimiert worden. Zwei Zugänge machen die Abläufe leichter, es ist mehr Platz hinter dem Empfangstresen geschaffen worden. Alle Böden wurden aufbereitet. Außerdem wurde der Wellnessbereich umgestaltet und um einen Fitnessbereich erweitert.
Sehr viel hat sich allerdings in einem Bereich verändert, der den Gästen zumeist verborgen bleibt, dessen Ergebnis sie sich allerdings schmecken lassen: Es geht um die Zwei-Sterne-Küche des Hotels. Die wurde nach den Wünschen von Spitzenkoch Thomas Martin komplett erneuert und modernisiert.
Rutschfester Boden entspannt das Arbeiten in der Küche
Martin führt am Donnerstag durch sein neues Reich und schwärmt: „Die neue Küche ist der Knaller.“ Was ihn so begeistert? Viele der Veränderungen optimieren die Abläufe weiter, sorgen aber auch für ein besseres Arbeitsklima. So sorgt ein neuer Bodenbelag dafür, dass die vielen Küchencrew-Mitglieder nicht mehr ins Rutschen geraten. Das Licht wurde erneuert und ist nun heller und klarer. Fast alle Geräte wurden gegen neue ausgetauscht, die Küche verfügt nun nur noch über energiesparendere Induktionsplatten, die laut Martin weniger Umgebungshitze erzeugen.
Zudem wurde der Spülbereich verlagert. „Dadurch ist es in der Küche nun viel ruhiger. Das ist ein viel angenehmeres Arbeiten“, so der Spitzenkoch. Zudem gibt es größere und höhere Anreichen sowie neue Kühlbereiche nahe dem Kochbereich und somit kürzere Laufwege.
"Es ändert sich nichts auf dem Teller"
Im hinteren Bereich sind Büros entstanden. Dort sitzen nun Service und Küche beieinander, was Martin ausgesprochen gut gefällt. „Für mich ist in einem guten Restaurant der Kellner genauso wichtig wie der Koch“, sagt er. Aber bei aller Optimierung und Neuausrichtung der Küche ist ihm sehr wichtig zu betonen: „Es ändert sich nichts auf dem Teller. Der Stil bleibt klassisch, trotz hochmoderner Küche“, sagt Martin, der ein Verfechter der gradlinigen französchen Küche ist.
Während der Restaurantstil feststeht, sucht das Louis-Team noch nach dem richtigen Stil in Sachen Zimmerdesign. Denn mit der jetzt abgeschlossenen aufwendigen Sanierung, die laut der Betreibergesellschaft DSR-Hotel Holding einen zweistelligen Millionenbetrag verschlungen hat, ist die Wandlung des Traditionshotels noch nicht beendet. In einem nächsten Schritt sollen die Zimmer vor allem auf der elbabgewandten Seite modernisiert werden. Einen Vorgeschmack, wie die Zimmer einmal aussehen könnten, bietet das eingerichtet Musterzimmer. Dort testet Hotelmanagerin Fuchs-Eckhoff, wie das gradlinigere Design im Louis-Blau sowie die Einrichtung bei den Gästen ankommt.
„Wir wollen keinen Modetrends hinterherlaufen, sondern eine zeitlose Eleganz und Luxus erschaffen“, gibt sie die Richtung vor. In den kommenden Monaten werden die Fragebögen der Gäste ausgewertet, die das Musterzimmer genutzt haben. Wenn die Entscheidung zugunsten des Designs ausfällt, sollen bei laufendem Betrieb die Zimmer umgerüstet werden. Wann, steht allerdings noch nicht fest.
Hotel zeigt deutsche WM-Spiele auf Terrasse
Fest steht dagegen, dass die große Neueröffnungsparty am 28. Mai steigt. Bis dahin kann sich das Team um Thomas Martin in der neuen Küche einspielen, können Kleinigkeiten noch behoben werden. Am Montag gibt es einen ersten Härtetest. Dann geben sich zahlreiche Gäste im Louis C. Jacob zur Verleihung des Champagne-Preises für Lebensfreude die Ehre.
Fest steht zudem, dass im Juni, wie von Fuchs-Eckhoff angekündigt, auf der berühmten Lindenterrasse des Hotels die Spiele der Fußballweltmeisterschaft in Russland mit deutscher Beteiligung gezeigt werden. Die ersten Termine: 17. Juni um 17 Uhr, 23. Juni um 20 Uhr sowie 27. Juni um 16 Uhr. Zudem sind Jazzabende mit dem Pianisten David Harrington geplant.