Hamburg. Es wird mit harten Bandagen um diese geplante Aldi-Ansiedlung in Rissen gerungen – und zwar von allen Seiten.

Eines ist nach diesem Abend klar: Es wird mit harten Bandagen um diese geplante Aldi-Ansiedlung in Rissen gerungen – und zwar von allen Seiten. Am Montag hatte der Rissener Bürgerverein zu einem Infoabend geladen. Das Haus war voll, die Stimmung aufgeheizt. Unter den Anwesenden befanden sich kritische Anwohner, die unter anderem den zusätzlichen Verkehr fürchten. Zudem waren auch Befürworter, Kaufleute und Vertreter anderer Discounter gekommen. Letztere überlegen, gegen das Projekt vorzugehen.

Aldi möchte an der Rissener Landstraße 252 einen neuen Markt errichten. Das Grundstück ist bereits gekauft. Wie berichtet, soll das dortige Bürogebäude abgerissen und 1000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche gebaut werden. Der Markt würde außerhalb des Ortszen­trums entstehen. Um den Bezirkspolitikern das Projekt schmackhafter zu machen, ist das Unternehmen bereit, in den Wohnungsbau zu investieren und den Markt um 14 Wohnungen aufzustocken.

Handelskammer appelliert an Rissener

„Das habe ich Aldi empfohlen“, erklärte Otto Eikenbusch als Vertreter des Discounters am Montag. Er muss es wissen. Immerhin arbeitete er bis zu seiner Rente vor zwei Jahren 30 Jahre lang für das Bezirksamt Altona, unter anderem als Fachamtsleiter für Stadtplanung. Nun hat sich Aldi sein Wissen eingekauft. Zur Veranstaltung brachte Eikenbusch ein Versprechen mit: Aldi ist bereit, die Kosten für ein gefordertes Verkehrsgutachten zu übernehmen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der neue Aldi-Markt Kaufkraft aus dem Ortszentrum abziehen könnte. Als Fachmann war deshalb Michael Kuhlmann von der Handelskammer Hamburg dabei. Er appellierte an die Rissener, sich endlich zusammenzutun und ihren Ortskern zu stärken.