Hamburg. Millionenschweres Anwesen eines bekannten Hamburgers geht vor den Augen von St.-Pauli-Investor Osmani an einen Überraschungsbieter.

Mit einem roten Flitzer fuhr Siegfried Kludt am Morgen noch relativ guter Stimmung vor dem Amtsgericht Blankenese vor. Knapp eine Stunde später sah die Welt ganz anders aus.

Dem sonst doch eher wortgewandten Unternehmer Kludt, der mit Schweinefleisch reich geworden war und schon viele Schlagzeilen unter anderem durch seine Ehe mit einer Hamburger Milliardenerbin verursachte, hatte es die Sprache verschlagen. Seine luxuriöse Villa und das großzügige Anwesen in Rissen waren unter den Hammer gekommen, allerdings deutlich unter dem veranschlagten Wert von sieben Millionen Euro.

Es ging um ein großzügiges Anwesen, luxuriös ausgestattete Räumlichkeiten, 535 Quadratmeter Wohnfläche, Parklandschaft, mit beheiztem Außenpool und sogar einem Müllhäuschen unter Reet.

Neuer Eigentümer zahlt rund 2,9 Millionen Euro

Am Ende zahlte der neue Eigentümer rund 2,9 Millionen Euro. Doch es war wohl nicht der Preis, der Kludt sprachlos machte, sondern vielmehr welcher Interessent sich durchsetzte. Nach Abendblatt-Informationen handelt es sich um einen Nachbarn, der bereits angrenzende Grundstücke am exklusiven Lohengrinweg besitzt und sich im Amtsgericht von einem Anwalt vertreten ließ.

Investor Burim Osmani hielt sich beim Bieten zurück

Kludt schien vielmehr auf den anderen, sehr interessierten Bieter zu hoffen – den Vertreter der PPG Grundstücksgesellschaft mbH. Deren ehemaliger Geschäftsführer war übrigens St.-Pauli-Investor Burim Osmani. Osmani selbst kam mit mehrerern Begleitern zu der Zwangsversteigerung, hielt sich beim Bieten aber zurück. Erst kurz vor Ende des nervenaufreibenden Hin und Her, verließ Osmani den Saal, kurze Zeit später auch Kludt. Vor der Tür folgte ein Gespräch. Man hatte sich viel zu sagen, der Presse anschließend allerdings nichts.

Siegfried Kludt muss wohl ausziehen

Mit der Versteigerung erlischt nun auch das Mietrecht. Siegfried Kludt muss wohl ausziehen. Der Hamburger, der einst Bordelle in Hannover betrieb und Immobilien an der Herbertstraße besaß, ist auch als großer Mäzen in der Pferdeszene bekannt. Zuletzt geriet er wie er sagt aufgrund „falscher Freunde und schlechter Berater“ in Geldschwierigkeiten und musste sich auch in einigen Gerichtsverfahren verantworten.