blankenese. Unter dem Motto „Blankenese für Flüchtlinge“ zogen am Donnerstagabend mehr als 2000 Menschen durch den Stadtteil.

Es war ein eindrucksvolles Zeichen: Unter dem Motto „Blankenese für Flüchtlinge“ zogen am Donnerstagabend mehr als 2000 Menschen, deutlich mehr als erwartet, durch die Straßen des Stadtteils. Alle Altersgruppen waren vor Ort vertreten: Kleine Kinder schwenkten Fähnchen („Nicht in meinem Namen“), Seniorinnen riefen vorbeifahrenden Autofahrern zu: „Solidarisieren, Mitmarschieren.“ „Wir wollen Brücken bauen. Wir sind ein solidarischer Ort“, hatte Pastor Klaus Poehls vom Runden Tisch Blankenese, einer der Initiatoren der Demo, gleich zu Beginn der Veranstaltung am Blankenese Marktplatz gerufen.

Hamburger demonstrieren für Flüchtlinge in Blankenese
Hamburger demonstrieren für Flüchtlinge in Blankenese © Tv News Kontor | Tv News Kontor

Die Aktion ist eine Reaktion auf die Verzögerungen beim geplanten Bau der Flüchtlingsunterkunft am Björnsonweg. Wie berichtet, hatte dort vor kurzem ein Anwohner per Eilantrag die vorbereitenden Arbeiten gestoppt, außerdem hatten offenbar Anwohner die Straße zeitweise so zugeparkt, dass die Arbeitstrupps nicht vorfahren konnten. Nachdem einen Tag später fünf Autos in Blankenese angezündet worden waren, bemühten sich die Redner gestern um Deeskalation. Pastor Poehls mahnte, nicht „mit dem Finger auf andere zu zeigen“, die eine andere Meinung hätten. Jürgen Weber vom Blankeneser Bürgerverein stellte klar: „Es gab auch Unerfreuliches. Trittbrettfahrer wollen wir hier nicht.“

Mit-Initiatorin Helga Rodenbeck, die auch eine Gruppe Flüchtlinge mitgebracht hatte, sagte deutlich: „Wir sind für den Neubau.“ Während die Demonstranten friedlich „einmal um den Block“ zogen, hatten auch viele Anwohner am Björnsonweg Spruchbänder an ihre Häuser gehängt, auf denen sie ebenfalls ihre Solidarität mit den Flüchtlingen bekundeten.