Hamburg. Nach dem Streit um eine geplante Unterkunft im Björnsonweg, organisiert der Runde Tisch Blankenese eine Demonstration für Donnerstag.

Nach dem Streit um die Unterbringung von Flüchtlingen in Blankenese ruft der Runde Tisch Blankenese für Donnerstag zu einer Demonstration auf. Treffpunkt ist um 18 Uhr am Blankeneser Marktplatz. Die Organisatoren rechnen mit bis zu 200 Teilnehmern. Mit der Kundgebung will sich die Flüchtlingsinitiative ausdrücklich gegen Abschottung und für den Bau der geplanten Flüchtlingsunterkunft im Björnsonweg stark machen.

Wie berichtet, plant der Bezirk, in der kleinen Straße am westlichen Ende des Stadtteils ein Pavillondorf für 192 Menschen zu errichten. Es wäre die erste Notunterkunft in Blankenese. Der Streit um die Unterbringung von Flüchtlingen in Blankenese war jedoch in der vergangenen Woche eskaliert, nachdem Anwohner am Dienstag erst die nötigen Fällarbeiten blockiert und dann beim Verwaltungsgericht einen Baustopp erwirkt hatten.

"Blankenese entspricht nicht den Vorurteilen"

"Unser Ziel ist es, ein Zeichen zu setzen, dass es ein Blankenese gibt, das nicht den Vorurteilen entspricht, die derzeit wieder über uns ausgeschüttet werden", sagt Pastor Klaus-Georg Poehls vom Runden Tisch Blankenese. "Es gibt in Blankenese viele Menschen, die sich schon lange für Flüchtlinge engagieren." So setze sich der Runde Tisch, der derzeit aus einem festen Team von 20 Personen und weit über 100 Ehrenamtlichen bestehe, bereits seit 1993 für geflüchtete Menschen ein.

Bereits vergangene Woche hatte sich der Runde Tisch in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Kirchengemeinderat für die Aufnahme und den Schutz von geflüchteten Menschen ausgesprochen. Sie werten die geplante Unterbringung von knapp 200 Menschen in einer Unterkunft am Björnsonweg als vergleichsweise kleine Herausforderung.

„Kirchengemeinde und Runder Tisch werden ihren Teil dazu beitragen, dass die Geflüchteten sich willkommen fühlen, Blankenese und seine Bewohner kennenlernen und dass eine gute Nachbarschaft entsteht.“ Pastor Klaus-Georg Poehls betont, dass man auch bei unterschiedlichen Meinungen und Auffassungen zur geplanten Unterbringung von Flüchtlingen im Gespräch bleiben müsse. "Wir treten für ein konstruktives Miteinander ein."

Erst am vergangenen Donnerstag hatten in Blankenese rund 80 Demonstranten aus der linken Szene ein Zeichen für Solidarität mit Flüchtlingen gesetzt und für den Bau einer Notunterkunft im Björnsonweg demonstriert.