Blankenese. CDU-Politikerin Karin Prien sucht „unkonventionelle“ Lösungen für die Unterbringung von Flüchtlingen. Demonstration im Stadtteil.

Der Streit um die geplante Flüchtlingsunterkunft am Blankeneser Björnsonweg beschäftigt den Stadtteil Blankenese weiter. Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Karin Prien startet jetzt eine neue Initiative, um nach weiteren Möglichkeiten der Flüchtlingsunterbringung in dem Stadtteil zu suchen. In einem „Brandbrief“, der unter anderem an Kirchen, Schulen, den Bürgerverein und alle Parteien verschickt wurde, lädt die Politikerin für kommenden Sonnabend um 11 Uhr zu einem „offenen Gespräch“ in die Aula der Gorch-Fock-Schule an der Karstenstraße ein.

„Es geht darum, wie wir Blankeneser einen deutlich sichtbaren Beitrag zur Unterbringung und Integration von Flüchtlingen leisten können“, sagte Prien. Die Politikerin zeigt sich zuversichtlich, dass es gemeinsam gelingen könne, auch „unkonventionelle“ Vorschläge zu finden, um ein „klares solidarisches Zeichen aus Blankenese zu senden“.

Dem Vernehmen nach will die CDU-Politikerin Prien noch einmal alle öffentlichen Flächen in Blankenese überprüfen lassen, um so zusätzlichen Platz für die Unterbringung von Flüchtlingen zu finden. Um welche Art von Flächen es dabei konkret gehen solle, werde sich hoffentlich aus der Diskussion am Sonnabend ergeben, sagte Prien, sie wolle „nichts vorwegnehmen“. Dass möglicherweise auch ein Teil eines Blankeneser Parks dafür infrage kommen könnte, wollte Prien nicht ausschließen. Außerdem will sie sich verstärkt darum bemühen, für Flüchtlinge auch Privatquartiere zu finden. „Es wäre zu begrüßen, wenn sich Blankeneser fänden, die freiwillig Flüchtlinge bei sich wohnen lassen wollen“, so die Abgeordnete.

Für den morgigen Donnerstag lädt der örtliche Runde Tisch zu einer Demonstration unter dem Motto „Blankenese für Flüchtlinge“ ein. Auf einem jetzt verteilten Flugblatt heißt es dazu unter anderem: „Wir unterstützen den Bau der Flüchtlingsunterkunft Blankenese“ und „Wir möchten keine Abschottung in Blankenese“. Der Runde Tisch besteht seit 1992 und engagiert sich in der Flüchtlingsunterkunft Sieversstücken (Sülldorf). Gegründet wurde er von der Sozialarbeiterin Helga Rodenbeck und Pastor Klaus-Georg Poehls. Rodenbeck sagte dem Abendblatt: „Es geht hier um Menschen mit leidvollen und traumatischen Erfahrungen und nicht um Zahlen.“ Die genehmigte Demonstration beginnt um 18 Uhr auf dem Blankeneser Marktplatz. Rodenbeck stellte klar, dass es ausdrücklich nicht geplant sei, zum Björnsonweg zu ziehen.