Hamburg . Anwohner wehren sich gegen das Pavillondorf für Geflüchtete. Als die Baumfällarbeiten starten sollten, parkten Nachbarn die Straße zu.
Bürger in Blankenese haben am Dienstag den Start von Arbeiten für die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft am Björnsonweg verhindert. Die Zuwege seien durch zugeparkte Privatautos blockiert worden, sagte die Sprecherin der städtischen Betreibergesellschaft „Fördern & Wohnen“, Susanne Schwendtke auf Nachfrage. Sie bestätigte damit einen Bericht des Rundfunksenders NDR 90,3. Die Baumfällarbeiten würden zunächst bis zum Donnerstag ruhen.
Hintergrund: Geplant ist, auf einem Grundstück am Björnsonweg eine Unterkunft für 192 Flüchtlinge zu errichten. Es soll ein Pavillondorf in sogenannter Holzrahmenbauweise entstehen. „Die Gebäude sehen wie Reihenhäuschen aus“, sagte Schwendtke. In der sogenannten Folgeunterkunft werden Asylbewerber so lange untergebracht, bis ihnen eine reguläre Wohnung zugewiesen werden kann.
Für Flüchtlingsheim sollten zunächst 80 Bäume gefällt werden
Für die Errichtung des Flüchtlingsheims ist es notwendig, 42 Bäume zu fällen. „Allerdings handelt es sich dabei vorwiegend um junge Bäume“, sagte Schwendtke. Das habe jedenfalls das Bezirksamt Altona mitgeteilt. Die Fläche habe über längere Zeit brach gelegen. Ursprünglich war das Fällen von 80 Bäumen geplant. Nach Gespräch mit Anwohnern sei die Zahl reduziert worden.
Nach den Worten von Schwendtke ist man von dem heftigen Widerstand der Anwohner überrascht. Es habe zuvor keine entsprechenden Anzeichen gegeben. Zudem habe man in den vergangenen Tagen jeden Baum untersucht, ob darin Vögel nisteten. Am Montag seien sogar noch seltene Pflanzen umgepflanzt worden. Die Fertigstellung der Unterkunft sei für Ende Juni geplant. „Zwei Wochen später können die Flüchtlinge dann einziehen.“
Baumfällungen nur noch diese Woche zulässig
Die Stadt steht unter einem gewissen Zugzwang, da das Fällen von Bäumen nur noch bis Ende dieser Woche zulässig ist. Die rot-grüne Mehrheit in der Altonaer Bezirksversammlung hatte erst in der vergangenen Woche die Baugenehmigung erteilt.
Schwendtke bestätigte, dass am Montag eine Biologin von einer Person angepöbelt worden sei. Die Biologion hatte die zu fällenden Bäume markiert.