Das Opernfragment des Zwölftonmusikers feierte vor knapp 63 Jahren Uraufführung in Hamburg – damals in der Laeiszhalle.

Knapp 63 Jahre nach der Uraufführung in Hamburg ist Arnold Schönbergs Opernfragment „Moses und Aron“ erneut in der Hansestadt präsentiert worden - in der Elbphilharmonie. Ingo Metzmacher dirigierte am Samstag das NDR Elbphilharmonie-Orchester. Die Gesangspartien wurden von den Chorsolisten der Komischen Oper Berlin und dem Vocalconsort Berlin übernommen. In den Hauptrollen der konzertanten Aufführung waren der Bariton Franz Grundheber als Moses und der britische Tenor John Daszak als Aron zu sehen und zu hören. Sie wurden vom Publikum mit Bravo-Rufen gefeiert, alle Mitwirkenden bekamen langanhaltenden Applaus.

Die unvollendete Oper, die sich an das 2. Buch Mose mit dem Auszug der Israeliten aus Ägypten anlehnt, besteht aus nur zwei Akten. Auf die noch existierende erste Szene des dritten Aktes, welche nur in Textform vorliegt, wurde bei der Aufführung verzichtet.

Schönberg schuf die Komposition in den 30er-Jahren

Schönberg (1874-1951) schuf die Zwölftonkomposition zwischen 1930 und 1932, vor seiner Emigration in die USA. Sie befasst sich mit dem Konflikt zwischen den Brüdern Moses und Aron. Moses will das Volk Israel aus Ägypten in die Wüste führen und es für einen „unvorstellbaren Gott“ gewinnen. Aron macht den Wünschen des Volkes Zugeständnisse und stiftet das Goldene Kalb.

In ebenfalls konzertanter Fassung war die Oper am 12. März 1954 von den Chören und dem Orchester des NWDR unter Leitung von Hans Rosbaud in der heutigen Laeiszhalle uraufgeführt worden.