Hamburg. Mit Amelie und Falco ist im Tierpark eine neue Tiergattung vertreten. Und das ist nicht die einzige Veränderung in dem Hamburger Zoo.
Amelie kommt aus dem dänischen Randers, Falco aus Paris. Getroffen haben sich die beiden im Tierpark Hagenbeck, wo zuletzt der Tod der Walrossdame Dyna für Trauer gesorgt hatte. Mit Amelie und Falco sind erstmals Gürteltiere in dem Hamburger Zoo vertreten, genauer gesagt: Sechsbinden-Gürteltiere. Dass ausgerechnet diese Gattung unter 21 Gürteltierarten ausgewählt wurde, hat einen einfachen Grund: Sie sind als einzige Gürteltiere tagsüber aktiv.
Eingezogen sind die drolligen Gesellen bei den Grünflügelaras, und auch das hat einen einfachen Grund: Beide Tierarten leben in Südamerika und begegnen sich auch dort in freier Natur. Bei Hagenbeck war das bislang noch nicht der Fall, denn die großen bunten Vögel halten sich derzeit lieber in der Außenvoliere auf und haben die offen stehenden Türchen ins Innengehege noch nicht genutzt.
Tierpark Hamburg: Hagenbecks Innengehege für Gürteltiere aufwendig gestaltet
Dabei wurde das – rechtzeitig zur Wintersaison und zum Einzug der Gürteltiere – aufwendig umgestaltet. Künstliche Felsen und Wurzeln, in Dschungeloptik bemalte Wände, ein dicker Baumstamm, Äste und Gräser schaffen ein naturgetreues Umfeld und verbergen Schlafhöhlen und Futterschalen vor den Augen der Besucher. Für die das neue Ambiente auch geschaffen wurde.
„Den Tieren ist es egal, ob ihre Wasserschüssel auf dem Boden steht oder in einen Baumstamm eingelassen ist“, so der zoologische Direktor, Guido Westhoff. Aber man wolle sie den Besuchern in einer möglichst naturgetreuen Nachbildung ihres ursprünglichen Umfelds zeigen.
Zu diesem „edukativen Auftrag“ gehöre auch, dass Zoos nicht nur vom Aussterben bedrohte Tierarten zeigten und züchteten. So sei von den 21 Gürteltierarten nur eine wirklich bedroht. Doch die sei nachtaktiv und daher nicht wirklich interessant für die Zoo-Besucher.
Zoo Hamburg: Gürteltiere sind einzige Säugetiere mit Rückenpanzer
Gürteltiere sind die einzigen Säugetiere mit einem Rückenpanzer. Mit den weißen Tastborsten, der schuppigen Haut, den kurzen Beinen, den mausartig nach oben stehenden Ohren und den kleinen, schwarze Augen ähneln auch Amelie und Falco von vorne einer Mischung aus Igel und Schildkröte. Drehen sie sich um, macht ihr spitzer Schwanz diesen Eindruck allerdings zunichte.
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Die acht Monate alte Amelie (4,2 Kilo) und der einen Monat ältere Falco (5,1 Kilo) sind bereits ausgewachsen. Mindestens einen Paarungsakt habe es schon gegeben, berichtet Westhoff. Es kann also gut sein, dass schon in wenigen Wochen eine ganze Gürteltierfamilie durch das Innengehege flitzt und mit ihren Rüsseln den Boden nach Würmern oder Gemüsestückchen abschnüffelt.
Tierpark Hagenbeck: Zebus haben umgestalteten Stall – und Nachwuchs
Übrigens: Nicht nur das Gehege der Aras und Gürteltiere wurde neu gestaltet. Die Mandrill-Affen werden mit Beginn der Nebensaison, also ab 4. November, in einen Raum ziehen, der mit mächtigen künstlichen Pfahlwurzeln und durchs Gehege gespannten Seilen zum Verstecken und Klettern einlädt.
Auch hier sind Wände und Decke in Dschungeloptik gehalten – ebenso im Winterquartier der Ibisse und Rosa Löffler, die zusätzlich noch einen Teich haben. Das Innengehege der Haustiere dagegen hat eine Fachwerkoptik erhalten. Hier können Besucher in typischem Stall-Ambiente neben den Bentheimer Schweinen den süßen Nachwuchs der Zebus betrachten.